Köln. Wer in Köln ein Knöllchen bekommt, soll es bundesweit im Supermarkt zahlen können. Wie das funktionieren soll und warum es Kritik gibt.

Statt bei der Stadtkasse im Bürgeramt, sollen Bürger bald Knöllchen, die in Köln entstanden sind, im Supermarkt zahlen können. Der neue Service für Kölner soll noch im Frühjahr eingeführt werden, wie die Stadt mitteilte. Menschen können dann ihre Bußgelder an einer von rund 12.000 teilnehmenden Filialen des Einzelhandels zusammen mit dem Einkauf bezahlen – bundesweit. Doch es gibt Kritik.

Ein Berliner oder Hamburger, der in Köln einen Strafzettel bekommen hat, diesen in teilnehmenden Supermärkten im ganzen Land bezahlen, erklärt ein Sprecher der Stadt Köln.

Datenschützer kritisieren, dass Bürger in Köln ihre Strafzettel bald auch an der Supermarktkasse begleichen können. „Das ist kein guter Weg, Verwaltungsaufgaben an die Privatwirtschaft abzugeben“, sagte gestern Rena Tangens, Vorsitzende des Grundrechte- und Datenschutzvereins Digitalcourage, der „Neuen Ruhr-/Neuen Rhein-Zeitung“. Jeder Mensch habe das Recht auf ein Konto und könne seine Rechnungen auch so bezahlen, dafür brauche es den Einzelhandel nicht.

Knöllchen im Supermarkt bezahlen – Was sich Köln davon erhofft