Bangkok. Wer von Bangkok nach Deutschland reist, erlebt, dass unser Land in der Corona-Krise von vorbildlichem Verhalten noch weit entfernt ist.

„Und ihr wollt jetzt wirklich nach Asien reisen?“, fragt die besorgte Mutter am Telefon. Es ist Ende Februar, und für mich, Wirtschaftskorrespondent dieser Zeitung in Berlin, steht der langersehnte Urlaub bevor. Für uns in Europa ist das Coronavirus da noch weit entfernt. Mein Mann und ich freuen uns auf erholsame Tage in Thailand und trotzen den elterlichen Bedenken.

Das Land hat bis heute vergleichsweise wenig Erkrankte und musste erst spät das öffentliche Leben drastisch einschränken – trotz lange Zeit offener Grenzen und einer mit China eng verflochtenen Wirtschaft. Dabei ist der Kampf gegen das Virus mit teilweise einfachsten Mitteln an jeder Ecke präsent.

Coronavirus: Hygiene wird großgeschrieben in der Krise

Das spüren wir schon bei der Ankunft am Flughafen. Noch vor der Passkontrolle misst ein Uniformierter das erste Mal an diesem Tag unsere Körpertemperatur, und wir desinfizieren uns die Hände. Diese Prozedur wird für uns schnell zur Routine – egal ob am Flughafen, in der Metro oder in Einkaufszentren.