Berlin. Um im Weltall nicht den Anschluss zu verlieren, gründet Trump die „Space Force“. Die Lage ist ernst, auch die Nato bereitet sich vor.

Während in den Kinos gerade der „Krieg der Sterne“ in die finale Runde, bereitet Präsident Donald Trump sich und die USA auf reale Auseinandersetzungen fernab der Erde vor: Er hat die „Space Force“ für Konflikte im Weltraum gegründet. Sie soll die „amerikanische Überlegenheit im Weltraum“ sichern.

Trump rechnet dabei wohl weniger mit Angriffen von Außerirdischen, sondern handelt perspektivisch: Mit dem technischen Fortschritt werden Gebiete er- und erforschbar, die bisher außerhalb des menschlichen Zugriffes lagen. Somit gibt es Interessen, nach der Erde auch Teile des Weltraums aufzuteilen. Dies dürfte langfristig zu Konflikten führen.

Zudem kann über Satelliten und immer komplexere und weitreichende Waffensystem der Weltraum eine Rolle in der Kriegsführung auf der Erde spielen. Und: Mit zunehmenden Bedarf an Funkwellen und anderen Signaltransportwegen wird sich zunehmend die Frage stellen, wer was in den Himmel schießen darf.

Donald Trumps „Space Force“ ist sechster Zweig der US-Streitkräfte

Nach der Verabschiedung durch den Kongress unterzeichnete Präsident Donald Trump am Freitagabend (Ortszeit) ein Gesetzespaket zum Verteidigungshaushalt (NDAA), das das Gesetz zur Schaffung einer eigenständigen Teilstreitkraft beinhaltet.

„Mit meiner Unterschrift heute werden Sie Zeugen der Geburt der Space Force, und das wird jetzt offiziell der sechste Zweig der Streitkräfte der Vereinigten Staaten“, sagte Trump bei der Zeremonie auf der Luftwaffenbasis Andrews bei Washington. Der Weltraum sei das neueste militärische Operationsgebiet.

„Space Force“ macht USA laut Pence sicherer

Mit der „Space Force“ wurde erstmals seit 1947 wieder eine eigene US-Teilstreitkraft geschaffen – damals war die US-Luftwaffe als separate Einheit gebildet worden. Für Trump ist das ein Erfolg, da er sich für die Bildung einer eigenen „Space Force“ eingesetzt hatte. „Das ist ein großer Moment“, sagte der Präsident am Freitagabend. „Inmitten gravierender Bedrohungen für unsere nationale Sicherheit ist amerikanische Überlegenheit im Weltraum absolut unerlässlich.“

Vizepräsident Mike Pence – der das Projekt vorangetrieben hat – schrieb am Samstag auf Twitter, die „Space Force“ werde „Amerika und die Welt sicherer machen“. Er fügte hinzu: „Diese Errungenschaft von Präsident Trump ist nicht nur historisch, sie ist überparteilich.“

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

In einem Gastbeitrag für die Zeitung „Orlando Sentinel“ schrieb Pence: „Unsere Freiheit, im Weltraum sicher zu operieren, ist entscheidend für unsere Lebensweise. Moderne Kommunikation, Handel, Wettervorhersagen und sogar die Landwirtschaft hängen zu einem großen Teil von der Sicherheit unserer Weltraumressourcen ab.“

Jay Raymond wird erster Kommandeur von Trumps „Space Force“

Trump nominierte General Jay Raymond als ersten Kommandeur der „Space Force“ („Chief of Space Operations“). „Er wird das allererste Mitglied der Space Force werden“, sagte Trump bei der Unterzeichnungszeremonie. Der Kommandeur – der dem zivilen Leiter der Luftwaffe unterstellt wird - muss vom Senat bestätigt werden. Das Gesetz sieht keine zusätzlichen Soldaten für die „Space Force“ vor, diese sollen aus der Luftwaffe rekrutiert werden.

Die „Space Force“ ist nun neben Heer, Marine, Luftwaffe, Marineinfanteriekorps und Küstenwache die sechste eigenständige Teilstreitkraft der USA. In dem Gesetz heißt es, die „Space Force“ solle die Operationsfreiheit der USA im Weltraum gewährleisten und die Interessen der Amerikaner dort schützen.

Aufgabe der neuen Teilstreitkraft sei außerdem, Aggressionen im und aus dem Weltraum abzuwehren und dort Operationen auszuführen.

Auch die Nato rüstet sich für einen möglichen Krieg im All. Den Aufbau seiner „Space Force“ treibt Trump schon seit geraumer Zeit voran. (ses/dpa)