Berlin. Muss man sich Sorgen um den Alt-Kanzler Gerhard Schröder machen? Warum distanziert er sich nicht von Kriegsverbrecher Wladimir Putin?
Was für ein verhängnisvoller Fehler. Hätte sich Gerhard Schröder am 24. Februar, am Tag des russischen Angriffs auf die Ukraine, von Wladimir Putin distanziert, dann hätte er noch seine Mitarbeiter und Büros in Berlin und die Ampel-Koalition würde nicht alles dran setzen, mit einem Beschluss des Haushaltsausschusses, ihn in seine Schranken zu weisen.
Auch die EU müsste nicht beschließen, seine Vermögen einzufrieren. Auch ein geglückter Vermittlungsversuch im Kreml hätte vielleicht gereicht, um wieder zu Ehren zu kommen - aber mit dieser Mission hat sich Gerhard Schröder überschätzt. Lesen Sie dazu: Ukraine-Krieg: Ex-Kanzler Schröder drohen EU-Sanktionen
Gerhard Schröder – warum tut er das?
Stattdessen will Schröder mit dem Schädel durch die Wand. Er behält die Ämter als Vorsitzender des Gesellschafterausschusses der Nord Stream AG und als Aufsichtsratschef des Energiekonzerns Rosneft. Beides russische Staatsunternehmen. Unglaublich, dass er auch noch für einen Posten im Aufsichtsrat des russischen Energiekonzerns Gazprom kandidiert. Warum tut er das?
Der „Basta“-Kanzler war während seiner Amtszeit nicht zimperlich. Auf die Meinung anderer hat er als Bundeskanzler nicht viel gegeben. Er ließ sich im Brioni-Anzug und mit Cohiba-Zigarre ablichten. Der Boss unter den Genossen wollte raus aus der Kleinbürgerlichkeit seiner Herkunft, auch wenn er mit ihr gerne kokettierte. Schröder liebte die Nähe zu den ganz Großen, den Künstlern, den Wirtschaftsbossen und löste mit der Agenda 2010 gleichzeitig die Bindung zu den Arbeitnehmern in seiner Partei.
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Der Alt-Kanzler rennt gegen eine Betonwand
Gerhard Schröder setzte die Reform, die richtig war, mit großer Kompromisslosigkeit durch. Hier wirkte Schröders „Dickschädel“ im positiven Sinne und die Wirtschaft nahm Fahrt auf. Jetzt aber rennt Schröder in eigener Sache gegen eine Betonwand, die er nicht durchbrechen kann. Ein Kriegsverbrecher kann nicht Freund und Arbeitgeber eines Altkanzlers von Deutschland sein. Es ist fast tragisch, dass Gerhard Schröder das nicht begreift.
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