Nordhausen. Als am Montagmorgen um 3.30 Uhr die Schicht in der Straßenbahnwerkstatt begann, wurde die Tat entdeckt. Sie richtete sich gegen den AfD-Kandidaten Jörg Prophet.

Eine Schmiererei an einer im Depot an der Grimmelallee abgestellten Straßenbahn der Nordhäuser Verkehrsbetriebe überschattet den Wahlsonntag. Bei der Oberbürgermeister-Stichwahl hatte sich Amtsinhaber Kai Buchmann (parteilos) klar gegen den AfD-Kandidaten Jörg Prophet durchgesetzt. Gegen letzteren richteten sich die Vandalen, hinterließen sie doch an der Bahn unter anderem den Schriftzug „Jörg P. kill“.

Die Verkehrsbetriebe haben Anzeige erstattet. Nach ihren Angaben ereignete sich die Tat in der Nacht zu Montag zwischen 1 Uhr und 3.30 Uhr, zwischen einer Wachschutzstreife und dem Schichtbeginn in der Werkstatt.

Als „offensichtlichen Mordaufruf“ verurteilte AfD-Kreischef Andreas Leupold die Tat am Montag aufs Schärfste. Das Bündnis „Nordhausen zusammen“ distanzierte sich in aller Deutlichkeit von dieser: „Nichts liegt uns ferner als Schmierereien an städtischem Eigentum“, erklärte Alexander Scharff stellvertretend. Damit verschrecke man Bürger, bewege keinen einzigen Nichtwähler zur Wahlurne.

Die betreffende Combino-Duo-Bahn wurde vorerst aus dem Verkehr gezogen. Die polizeilichen Ermittlungen laufen, die versicherungsrechtlichen Angelegenheiten sind ebenso noch zu klären. Ersatzweise kommen andere Bahnen zum Einsatz, um den planmäßigen Linienverkehr abzusichern, hieß es von den Verkehrsbetrieben.

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