Neudientendorf. Das Bildungs- und Teilhabepaket soll Kindern aus armen Familien helfen. Eine aktuelle Studie kommt zu ernüchternden Ergebnissen.

Nicht einmal zehn Prozent der Thüringer Kinder im Bürgergeldbezug profitieren laut dem Paritätischen Thüringen von Teilhabeleistungen. Es zeige sich, dass die Quote der Inanspruchnahme um 6,2 Prozent im Vergleich zu 2016 gesunken sei, erklärte der Wohlfahrtsverband mit Blick auf Ergebnisse der am Freitag veröffentlichten Studie des Gesamtverbandes zum Bildungs- und Teilhabepaket.

Im vergangenen Jahr erhielten demnach nur 2524 Kinder von insgesamt 26.973 berichtigten Kindern zwischen 6 und 14 Jahren diese Leistungen. Das entspreche 9,4 Prozent der Leistungsberechtigten. Thüringen liege damit weit unter dem Bundesdurchschnitt von 16 Prozent.

Der stellvertretende Landesgeschäftsführer des Paritätischen Thüringen, Steffen Richter, sagte, das Ziel des Bildungs- und Teilhabepaketes, Kindern und Jugendlichen aus einkommensarmen Familien die Teilnahme an Sport, Bildung oder Kultur zu ermöglichen, werde damit nicht erreicht. Die bürokratischen Hürden für die Beantragung der Leistungen seien zu hoch. Auch mangele es in Wohnortnähe oftmals an entsprechenden Angebote zur Teilhabe.

Maximalförderung reiche bei der Inflation nicht aus

Hinzu komme, dass die Maximalförderung von 15 Euro pro Monat in Zeiten steigender Inflation nicht ausreiche. Der Paritätische schlage daher vor, diese Leistungen in den Regelsatz des Bürgergeldes zu integrieren, anstatt diese Sozialleistung über zusätzliche Bildungskarten zu organisieren.