Washington. Kristi Noem, Gouverneurin von South Dakota, hat bereits ihre eigene Hündin auf dem Gewissen. Jetzt nimmt sie „Commander“ ins Visier.

  • In den USA läuft die Suche nach einem möglichen Vize-Präsidenten für Donald Trump
  • Unbedingt haben will den Job Kristi Noem, die Gouverneurin von South Dakota
  • Mit dem Vorschlag, den Hund von Joe Biden zu töten, sorgt sie nurn für Aufsehen

Sie hieß „Cricket”, war 14 Monate alt und, wenn man der prominenten Autorin glauben will, die gern Donald Trumps Vize-Präsidentschaftskandidatin werden würde, eine Deutsche Drahthaar Vorsteher-Hündin. Bis Kristi Noem die Geduld verlor. Und das Jungtier nach eigenen Worten in einer Kiesgrube auf ihrer Farm erschoss. Weil „Cricket“ zu ungestüm und ungehorsam war.

So steht es im neuen Buch („No Going Back”) der republikanischen Gouverneurin von South Dakota, das in dieser Woche in den USA auf den Markt kommt. Noem hat dafür parteiübergreifend und vor allem von Tierfreunden zigtausendfach Prügel kassiert. Tenor: Das mit der Vize-Präsidentschaft könne die 51-Jährige in der Hundeliebhaber-Nation Amerika nun „komplett vergessen“.

Anstatt in Sack und Asche zu gehen, legt die 51-jährige Rechtspopulistin am Sonntag noch eine Schüppe drauf. In einer renommierten CBS-Polit-Talkshow bestätigte Noem, dass sie in ihrem Buch auch „Commander“, den Vierbeiner von Präsident Joe Biden, auf der Abschussliste sieht. Der deutsche Schäferhund habe 24 Mal Personenschützer des Secret Service gebissen, sagte Noem und deutete gegenüber der schwer irritierten Top-Moderatorin Margaret Brennan an, dass eine Entscheidung wie bei Cricket längst überfällig sei.

USA in Aufruhr: „Kristi Noem ist krank“

In den sozialen Medien wurde die zuletzt durch eine außereheliche Langzeit-Affäre mit Trumps ehemaligem Büchsenspanner

aufgefallene Politikerin sofort unter Beschuss genommen. „Kristi Noem ist krank, so eine Person darf nicht mal in die Nähe der Macht gelangen“, schrieb ein Teilnehmer auf Twitter und wies auf eine frappierende Wissenslücke hin. „Commander“ ist seit geraumer Zeit nicht mehr im Weißen Haus, der Rüde wird in Bidens Privathaus in Delaware betreut und stellt somit keine Gefahr mehr für das Personal in der Regierungszentral dar.

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Martina Navratilova, ein früherer Tennis-Star, schrieb nach Bekanntwerden der Cricket-Episode auf dem Portal X (früher Twitter) kurz: „Psychopathin”. Alyssa Farah Griffin, einst Trump Sprecherin im Weißen Haus: „Ich liebe Hunde und ich bin ehrlich gesagt entsetzt über Kristi Noem.” Ein Tier im Alter von 14 Monaten könne „immer noch ausgebildet werden”. Rick Wilson, ein bekannter Trump-Gegner und Hundehalter, machte bei der in ihrem eigenen Bundesstaat in vier Indianer-Reservaten mit Zutrittsverboten belegten Rechtspopulistin pure „Grausamkeit“ aus.

Noem dagegen bescheinigt in ihrem Buch der Hündin eine „aggressive Persönlichkeit”. Anstatt anständig Jagen zu lernen, sei Cricket Vögeln hinterhergerannt und habe Nachbars Hühner attackiert. Der Hund sei „untrainierbar” gewesen. „Ich hasste das Tier.” Weil auf einer Farm „jederzeit harte Entscheidungen zu fällen sind”, griff die 51-Jährige zur Waffe und beförderte den Hund ins Jenseits – wie sie es zuvor bereits mit einem „moschusartig stinkenden Ziegenbock” gemacht hatte, der ihren Kindern nachgestellt habe.

Auch ein „moschusartig stinkende Ziegenbock” musste dran glauben

Wer sich fragt, warum jemand solche Details in ein inoffizielles Bewerbungsbuch für das zweithöchste Amt im Staate aufnimmt, kennt Noem nicht. Die Gouverneurin, sagen Insider in South Dakota, glaubt, dass es in das Anforderungs-Profil einer Anführerin gehört, „schwierige und hässliche Dinge zu tun”.

Das gelang ihr nach Angaben von Kritikern vor vier Jahren bereits sehr gut. Gegen große Proteste erlaubte sie Trump am amerikanischen Unabhängigkeitstag eine große Kundgebung an der in den Fels von South Dakota gemeißelten Heldengedenkstätte Mount Rushmore.

Mit ihrer „Cricket”-Story und der Attacke gegen Bidens Hund, hat sich Noem nun aber selbst aus dem Rennen um das Ticket für die Vizepräsidentschafts-Kandidatur geschossen. Donald Trump soll intern bereits kurz und knapp konstatiert haben: „Sie ist verrückt.“