Wien. Die rechtspopulistische FPÖ wechselt ihren Vorsitzenden: Herbert Kickl ersetzt Norbert Hofer. Der Ex-Innenminister lässt mit einer Äußerung über eine rechtsextreme Bewegung aufhorchen.

Die rechtsextreme Identitäre Bewegung hat nach Ansicht des designierten Chefs der österreichischen FPÖ unterstützenswerte politische Ansätze.

Die Gruppierung sei so etwas wie eine rechte Nichtregierungsorganisation, sagte Herbert Kickl Mittwochabend dem Sender Puls 24. "Und zwar eine echte NGO, die diesen Namen verdient, weil sie nämlich kein Geld vom Staat bekommt."

Die Kampagne der Identitären gegen den 2018 beschlossenen UN-Migrationspakt bezeichnete Kickl als "Beispiel für ein interessantes und unterstützenswertes politisches Projekt". "Da gibt es ja eine inhaltliche Überschneidung - ja, bitte, warum denn nicht?" sagte der 52-jährige FPÖ-Fraktionschef.

Kickl wurde am Montag vom Parteipräsidium einstimmig als Nachfolger des bisherigen FPÖ-Chefs Norbert Hofer nominiert. Die Entscheidung soll am 19. Juni von einem Bundesparteitag abgesegnet werden.

EU- und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler von der konservativen ÖVP zeigte sich entsetzt. "Der Kurs der FPÖ unter Herbert Kickl wird radikaler", sagte sie der Nachrichtenagentur APA.

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