Berlin. Der Monarch soll dabei helfen, das Verhältnis der Briten zu den EU-Staaten zu reparieren. In Deutschland hat er seine Mission erfüllt.

An diesem Freitag endet der Besuch des britischen Königs Charles III. in Deutschland. Es war und ist in jeder Hinsicht eine beeindruckende Visite: Die deutschen Verfassungsorgane haben den Gast hofiert, er zeigte sich mit Gattin Camilla dem Volk, traf auf Soldaten aus beiden Ländern, stiefelte über einen Markt und einen Bio-Bauernhof, redete viel über Umwelt- und Klimaschutz. Am Freitag wird er in Hamburg ausführlich jenen Menschen gedenken, die dem Nazi-Terror zum Opfer fielen.

Hintergrund:Rede im Bundestag – Bei diesen Themen wird Charles III. ernst

Thorsten Knuf / Politik-Korrespondent Funke Zentralredaktion
Thorsten Knuf / Politik-Korrespondent Funke Zentralredaktion © Reto Klar | Reto Klar

Charles hat bei diesem Besuch rundherum eine gute Figur gemacht und stets den richtigen Ton getroffen. Das gilt insbesondere für seinen Auftritt im Deutschen Bundestag am Donnerstag, wo er abermals die enge Verbindung beider Länder beschwor. Denn darum geht es ja bei dem ganzen Spektakel: Der König ist im Grunde ein Emissär seiner Regierung. So wie seine Mutter, die verstorbene Königin Elizabeth II, verbindet er auf wunderbare Weise royale Würde und Volkstümlichkeit. Nach den Brexit-Wirren der vergangenen Jahre soll er helfen, das Verhältnis Großbritanniens zur Europäischen Union zu reparieren.

Staatsbesuch: Jetzt sind die Regierungen am Zug

Charles kam als Eisbrecher nach Deutschland. Und das Eis hier ist sehr schnell gebrochen. Gut so! Jetzt obliegt es den beteiligten Regierungen auf der Insel und auf dem Kontinent, mit konkreten Initiativen das Beste daraus zu machen. Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union war ein historischer Fehler, von dem sich das Land auf absehbare Zeit nicht erholen wird. Es wird aber immer ein unverzichtbarer Partner bleiben. Der Besuch des Königs in Deutschland hat dies eindrucksvoll in Erinnerung gerufen.