Berlin. Deutschland wird den Bundeswehr-Einsatz in Mali bis auf Weiteres einstellen. Das gab das Verteidigungsministerium am Freitag bekannt.
Der Einsatz der Bundeswehr in Afrika geht zu Ende. Wie das Verteidigungsministerium am Freitag bekannt gab, werde die Mission in Mali bis auf Weiteres eingestellt. Zuletzt hatte die Bundeswehr immer wieder mit Schikanen seitens der Regierung in Bamako zu kämpfen. Wichtige Überflugrechte etwa waren verweigert worden.
Bundeswehr in Mali: Keine Verstärkung möglich
Erst am Freitag hatte der "Spiegel" berichtet, dass die Bundeswehr keine Verstärkung in das westafrikanische Land fliegen darf. Die notwendige "diplomatic clearance" für einen Charterflug sei nicht erteilt worden, hieß es in dem Bericht. Eigentlich hätten Gebirgsjäger nach Gao im Norden Malis verlegt werden sollen.
Grundsätzlich sei Deutschland weiterhin bereit, sich an der internationalen Friedensmission zu beteiligen, versicherte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Das mache allerdings nur Sinn, wenn das von der dortigen Regierung unterstützt werde.
Einsatz in Mali: Konstante Verhandlungen
Erst Anfang der Woche war der Leiter der politischen Abteilung des Auswärtigen Amts für Afrika, Lateinamerika, Nah- und Mittelost, Christian Buck, für Verhandlungen nach Mali gereist. Anschließend hieß es, die malische Seite habe signalisiert, die Rotation der Truppen könne in nächster Zeit wieder aufgenommen werden.
Auch Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) soll erst am Donnerstag in einem Telefonat mit ihrem malischen Amtskollegen Sadio Camara entsprechende Zusicherungen erhalten haben.
Die UN-Friedensmission Minusma ist seit 2013 in Mali, ihr Mandat verlängerte der UN-Sicherheitsrat erst Ende Juni um ein weiteres Jahr. Die Zahl der Einsatzkräfte – knapp 13.300 Soldaten und 1920 Polizisten – blieb unverändert. Für die Bundeswehr ist der Einsatz in Mali mit knapp 1100 Soldatinnen und Soldaten der derzeit größte Auslandseinsatz – und gilt auch als ihr gefährlichster. (pcl/mit dpa)
Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.