Kabul/Berlin. Militärs können Afghanistan nicht befrieden. Eine politische Lösung muss her. Die USA und die Taliban verhandeln wieder – erfolgreich?

Die „Funkstille“ zwischen den USA und den Vertretern der militant-islamistischen Taliban ist zu Ende. Die offiziellen Verhandlungen über Wege zum Frieden in Afghanistan seien wieder aufgenommen worden, teilte der Sprecher des politischen Büros der militant-islamistischen Taliban, Suhail Schahin, via Twitter mit. Die Nachricht bestätigt, was hinter den Kulissen längst durchgesickert war.

Der Ausgang der Gespräche ist gerade für die Bundesregierung in Berlin wichtig. Das Mandat für die 1.300 Bundeswehr-Soldaten, die am Hindukusch in Kabul, Mazar-i Sharif und Kundus stationiert sind, läuft im März 2020 aus. Zwar gilt es als ausgemacht, dass der Einsatz verlängert wird.

Aber die Abgeordneten im Bundestag wollen wissen, zu welchen Bedingungen. Erst am Mittwoch war Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) von einem Truppenbesuch in der Krisenregion zurückgekehrt. In Afghanistan tobt seit 18 Jahren ein blutiger Krieg. Selbst nach der Einschätzung der Militärs kann die „strategische Pattsituation“ nur noch politisch gelöst werden.

Donald Trump lässt Kontakt zu Taliban wieder suchen

Wie es heißt, werden die Verhandlungen an jenem Punkt fortgesetzt, wo sie im September von US-Präsident Donald Trump abgebrochen worden waren. Trump selbst hatte Ende November angekündigt, dass sie fortgesetzt würden. Trump hatte zuletzt überraschend US-Truppen in Afghanistan besucht. Was noch ausstand, war allerdings eine Bestätigung durch die Taliban.

Als Vorbedingung nannte Trump eine Waffenruhe. Schahin zufolge sind am Samstag „die Unterzeichnung eines Abkommens und damit verbundene Themen“ diskutiert worden. Das US-Außenministerium hatte zuletzt mitgeteilt, der US-Sondergesandte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, wolle bei den Gesprächen im Golfemirat Katar „Schritte besprechen, die zu inner-afghanischen Verhandlungen und einer friedlichen Lösung des Kriegs führen, insbesondere eine Verringerung der Gewalt, die zu einem Waffenstillstand führt“. In den letzten Monaten war die Gewalt im Land noch einmal eskaliert.