Leipzig. Hässliche Szenen bei einer sogenannten “Montagsdemo“ in Leipzig: Teilnehmer beleidigten ukrainische Kriegsflüchtlinge auf das Übelste.

Während russische Bomben erneut auf ukrainische Städte wie Kiew und Lviv niedergehen und dutzende Zivilisten töten oder schwer verletzten, ist es am Montagabend in Leipzig zu übelsten verbalen Übergriffen auf ukrainische Kriegsflüchtlinge gekommen.

Mehrere Videos eines Leipziger Journalisten auf Twitter zeigen, wie Teilnehmer einer sogenannten "Montagsdemo" ukrainische Kriegsflüchtlinge als "Nazis" beleidigen. Männer mit hasserfüllten Gesichtern brüllen Parolen wie "Nazis raus!", "Ihr Schweine, verpisst euch!" oder "Ihr lebt auf unsere Kosten!". Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer stehen grinsend daneben.

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Leipzig: Demonstranten schwenken russische Fahnen

Die Ukrainer und deutsche Sympathisanten hatten sich am Richard-Wagner-Platz versammelt, um gegen die sogenannten "Energiedemonstranten" zu protestieren. Laut Polizei waren etwa 1500 Menschen durch die Leipziger Innenstadt gezogen, um gegen die Energiepolitik der Bundesregierung zu demonstrieren. Auf Plakaten wurde ein Ende der Sanktionen gegen Russland gefordert. Teilweise waren auch russische Fahnen zu sehen. Unter den Demoteilnehmern waren auch wieder Sympathisanten und Mitglieder der rechtsextremen Kleinstpartei "Freie Sachsen".

Die Teilnehmer der ukrainischen Gegendemonstration am Richard-Wagner-Platz schwenkten blau-gelbe Ukaine-Fahnen und entgegneten auf Deutsch und Ukrainisch: "Putin ist ein Terrorist!" Angesichts der massiven Anfeindungen brachen mehrere ukrainische Frauen in Tränen aus.

Demonstrationen auch in anderen ostdeutschen Städten

Auch in anderen ostdeutschen Städten waren am Montagabend mehrere Tausend Menschen gegen die Energiepolitik, Inflation und den Krieg in der Ukraine auf die Straße gegangen. In Thüringen wurden bei 36 angemeldeten und nicht angemeldeten Versammlungen rund 27.000 Beteiligte registriert, wie die Polizei mitteilte.

In Sachsen gab es laut Polizei zahlreiche angemeldete und unangemeldete Versammlungen. Im Bereich der Polizeidirektion Chemnitz wurden rund 7700 Teilnehmer gezählt, wobei die größten Demonstrationen in Chemnitz und Freiberg registriert wurden.

In Sachsen-Anhalt wurden die größten Teilnehmerzahlen aus Halle mit 1200 und in Magdeburg mit rund 1000 gemeldet. Kleinere Demonstrationen gab es laut Polizei in Stendal, Havelberg, Osterburg, Tangermünde, Salzwedel, Gardelegen, Genthin und Burg. (tok/mit dpa)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.