Berlin. Im finalen Zerstörungs-Video des Youtube-Stars Rezo geht es um Korruption, Machtmissbrauch – und einen sehr alten Fall von Olaf Scholz.

Youtuber Rezo hat ein neues "Zerstörungs"-Video veröffentlicht: Im dritten und letzten Teil der Videoreihe nimmt sich Rezo kurz vor der Bundestagswahl das Thema Korruption in der Politik vor – und teilt dabei sowohl gegen die Union als auch die SPD aus.

In dem rund 40 Minuten langen Clip beklagt der Youtuber "krasse Formen von Korruption und Machtmissbrauch in der Politik" und liefert einen hintergründig recherchierten Parforce-Ritt durch verschiedene Skandale und Affären der vergangenen Jahre und Jahrzehnte. Den untermauert Rezo wie üblich mit einer langen Liste an Quellen, um seine Aussagen zu belegen. Seine Kritik trägt Rezo wie in vorangegangen Videos gewohnt harsch vor, die Ausdrucksform ist sicherlich streitbar.

Dabei geht Rezo unter anderem auf die Maskendeal-Affäre ein, bei der sich der ehemalige CSU-Abgeordnete Georg Nüßlein und der CDU-Politiker Nikolaus Löbel mutmaßlich an der Vermittlung von Corona-Schutzausrüstung bereichert hatten. Löbel etwa hatte zugegeben, 250.000 Euro an Maskengeschäften verdient zu haben.

Neues Rezo-Video: Parteispenden und Lobbyismus

Rezo thematisiert auch verschiedene Parteispenden-Affären und Lobbyismus-Fälle, etwa den des Unternehmers August von Finck, der hohe Geldsummen an die FDP und CSU gespendet hatte und als einer der Hauptprofiteure von der Mehrwertsteuersenkung auf Hotelübernachtungen gilt, die eben genau diese FDP betrieben hatte.

Der Skandal des CDU-Abgeordneten Philipp Amthor findet ebenso Erwähnung. Amthor hatte in seiner Funktion als Bundestagsabgeordneter seine Kontakte in das Bundeswirtschaftsministerium genutzt, um sich für die Interessen eines New Yorker Startups einzusetzen – für das er Aktionoptionen hielt.

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Auch auf das Spenden-Dinner für Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Leipzig im Oktober 2020, bei dem Gäste aufgefordert worden sein sollen, jeweils 9999 Euro zu spenden, geht Rezo ein. Die Summe ist so gewählt, dass Spahn die Namen der Spender nicht preisgeben muss – dies wäre erst ab 10.000 Euro vorgeschrieben gewesen.

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Rezo-Video: Auch Olaf Scholz im Fokus

Doch nicht nur die Verquickungen verschiedener Unionspolitiker sind Thema des Rezo-Clips. Auch SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz kommt in dem Video nicht gut weg. So geht der Youtuber unter anderem auf die Wirecard- und Cum-Ex-Skandale ein. Hier richtet Rezo seine Worte direkt an den SPD-Kandidaten und kritisiert: "Du bist in die beiden größten Finanzskandale der letzten Jahrzehnte tief drin verwickelt, sagst einfach: ‚Ich erinnere mich an nichts‘."

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Zudem erzählt Rezo vom Fall eines Jugendlichen aus Hamburg im Jahr 2002, der nach dem erzwungenen Einflößen von Brechmittel verstarb. Scholz, damals Vorsitzender der Hamburger SPD und Interims-Innensenator der Hansestadt, befürwortete und verteidigte die Maßnahme sowohl vor, als auch nach dem Tod des Jugendlichen. Die Maßnahme wurde schließlich eingestellt, weil der Europäische Menschenrechtsgerichtshof sie verurteilt hatte.

Rezos neuestes Video gipfelt in dem Aufruf an die 550.000 Follwerinnen und Follower, wählen zu gehen: "Wer nicht wählen geht, kann auch nicht erwarten, dass sich etwas ändert", stellt Rezo klar. (pcl)