Bei einer Explosion in St. Petersburg ist ein russischer Militärblogger getötet worden. Mindestens 25 weitere Menschen wurden verletzt.

Ein russischer Kriegsberichterstatter ist am Sonntag bei einer Explosion in einem Café in der russischen Ostseemetropole Sankt Petersburg ums Leben gekommen. Weitere 25 Menschen wurden bei der Detonation des Sprengsatzes verletzt, wie die Staatsagentur Tass weiter berichtete. Das russische Gesundheitsministerium berichtet von 30 Verletzten.

Der 40-jährige Journalist und Blogger mit dem Pseudonym Wladlen Tatarskij, der aus dem Donbass in der Ostukraine stammt, sei auf der Stelle tot gewesen. Tatarskij, dessen richtiger Name Maxim Fomin lautet, hatte nach offiziell unbestätigten Medienberichten am Sonntag zu einem „patriotischen Abend“ in das Café im Zentrum von Sankt Petersburg eingeladen. Das Lokal soll nach Medienberichten Jewgeni Prigoschin, dem Chef der Söldnertruppe Wagner, gehören.

Eine Gruppe namens „Cyber Front Z“, die sich selbst in den Onlinenetzwerken als „Russlands Informationssoldaten“ bezeichnet, erklärte, das Lokal für den Abend gemietet zu haben.

Ermittler stellen Beweise am Tatort sicher.
Ermittler stellen Beweise am Tatort sicher. © AP/dpa

Verdächtige festgenommen

Auf der Veranstaltung soll Augenzeugen zufolge eine Frau dem Blogger eine Büste als Geschenk überreicht haben. Kurz nachdem die Frau von Sicherheitsleuten aufgefordert wurde, den Saal zu verlassen, explodierte der Sprengsatz. Laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax sei die Verdächtige mittlerweile festgenommen worden.

Mehr als eine halbe Million Menschen haben Tatarskijs Kanal im Onlinedienst Telegram abonniert. Er befürwortet die russische Kampagne in der Ukraine. (lro/dpa/AFP)