“Die Demokratie hat gesprochen“, sagt Ministerpräsidentin Sanna Marin am Wahlabend. Aber das Ergebnis fällt nicht zu ihren Gunsten aus.

Finnland steht vor einem Regierungswechsel. Die Sozialdemokraten der 37 Jahre alten Ministerpräsidentin Sanna Marin verloren bei der Parlamentswahl am Sonntag die Position als stärkste Parlamentskraft an die konservative Nationale Sammlungspartei von Ex-Finanzminister Petteri Orpo. Und das, obwohl sie Zugewinne verzeichnen konnten.

Auch die rechtspopulistische Partei Die Finnen zog an den Sozialdemokraten vorbei. Die Sozialdemokraten schafften es nur auf Platz drei. Das stand in der Nacht zum Montag nach vorläufiger Auszählung aller Stimmen fest.

Finnland: Konservative gewinnen Wahl

Die Konservativen kamen demnach auf 20,8 Prozent der Stimmen und 48 Mandate, die Rechtspopulisten auf 20,1 Prozent und 46 Sitze, die Sozialdemokraten auf 19,9 Prozent und 43 Mandate.

Dem Vorsitzenden der Sammlungspartei, Petteri Orpo, werden nun die größten Chancen ausgerechnet, neuer finnischer Ministerpräsident und damit Nachfolger der seit Ende 2019 regierenden Marin zu werden. Für eine Mehrheit im 200 Sitze fassenden Parlament werden jedoch mindestens drei Parteien benötigt. Marin regiert bislang mit einer aus fünf Parteien bestehenden Mitte-links-Koalition.

Der sich anbahnende Machtwechsel in Helsinki wird den bereits beschlossenen Nato-Beitritt des an Russland grenzenden Landes aber nicht mehr beeinflussen. (day/dpa)