Das Netz spottet über Verteidigungsministerium Christine Lambrecht. Ihre Ukrainehilfe – ein Lacherfolg. Im Shitstorm hilft: Helm auf.

Den Shitstorm, den Spott hat sich Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) verdient. Die Lieferung von 5000 Helmen an die Ukraine als "ganz deutliches Signal" zu feiern, ist eine Lachnummer. Ernsthaft: Für Deutschland (außen)politisch ein Rohrkrepierer.

In den sozialen Netzwerken fragen die User, ob die Bundeswehr überhaupt so viele Helme über hat und ob diese wirklich funktionstüchtig sind. Und was haben sie bei der Truppe sonst noch im Arsenal, eine Kiste weißer Fahnen vielleicht?

Lambrecht – Gut gemeint, schlecht getönt

Es kommentiert Miguel Sanches.
Es kommentiert Miguel Sanches.

Keine Waffen in Spannungsgebiete zu liefern, ist eine Haltung. Nicht frei von Widersprüchen, aber respektabel; vor allem vor dem Hintergrund der jüngsten deutschen Geschichte.

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Man muss gleichwohl mit der Gefühlslage der Ukrainer sensibel umgehen. Ihre Ängste sind real, die Bedrohungslage nicht eingebildet. An ihrer Grenze stehen über 100.000 russische Soldaten, von Tag zu Tag werden es mehr. 5000 Helme sind objektiv kein starkes Zeichen. Sie mit großer Geste – "wir stehen an Eurer Seite" – zu verkaufen, ist ein absoluter Witz (Klitschko).

Jeder blamiert sich, so gut sie oder er kann

Die Helme, seit den 1990er Jahren von der Bundeswehr genutzt, sollen bei der Truppe schrittweise durch modernere Modelle abgelöst werden. Weil es vielen Soldaten zu langsam geht, beschaffen sie oft auf eigene Kosten neuere Helme. Beliebt ist in der Bundeswehr das Angebot eines Unternehmens aus der Ukraine, wie der blog "augen geradeaus" berichtet. Da wird die Realsatire perfekt.

Wohlgemerkt, nicht die Lieferung, das Wording ist das Problem: Lambrechts große Geste. Gut gemeint, schlecht getönt. Die Ministerin hätte besser den Ball flach gehalten. Die Linke hat übrigens selbst die 5000 Helme als fatales Zeichen kritisiert: "Schluss mit dem Säbelrassen".

Jeder blamiert sich, so gut sie oder er kann.

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