Potsdam. Der „Wahl-O-Mat“ zur Landtagswahl in Brandenburg ist online. Wer noch nicht weiß, wie er wählen soll, kann im Internet den Test machen.

Rund zwei Millionen Menschen in Brandenburg sind bei der Landtagswahl am 1. September wahlberechtigt. Wer noch nicht weiß, für welche Partei er oder sie stimmen will, kann mit dem „Wahl-O-Mat“ versuchen, einer Entscheidung näher zu kommen.

Die Bundeszentrale für politische Bildung bietet den „Wahl-O-Mats“ an: In dem Internetportal können Wähler und andere Interessierte anonym ihre Meinung zu 38 Thesen zu politischen Themen angeben, die in Brandenburg eine Rolle spielen. Einige der Thesen sind etwa:

  • Das Wahlalter bei Landtagswahlen in Brandenburg soll auf 14 Jahre gesenkt werden.
  • An der Grenze zu Polen sollen ständige Personenkontrollen durchgeführt werden.
  • Das Land Brandenburg soll sich dazu bereit erklären, aus Seenot gerettete Flüchtlinge aufzunehmen.
  • In Brandenburg soll das Jagen von Tieren verboten werden.

Landtagswahl Brandenburg: So funktioniert der „Wahl-O-Mat“

Wer den „Wahl-O-Mat“ nutzt, kann „stimme zu“, „neutral“, „stimme nicht zu“ anklicken oder die Frage überspringen. Anschließend werden die Positionen mit denen der elf Parteien in ihren Programmen verglichen und dem Nutzer das Maß der Übereinstimmung angezeigt. Lesen Sie hier die Entwicklungen vor der Wahl im Newsblog: Landtagswahl Brandenburg: SPD laut Umfrage knapp vor AfD.

„Wahl-O-Mat“ Brandenburg: Hier geht es zur Abstimmung

Die Thesen für das Werkzeug zur Meinungsfindung haben Experten der Bundeszentrale und der brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung gemeinsam mit Jugendlichen erarbeitet. Ziel des „Wahl-O-Mat“-Portals sei neben der Anzeige der möglichen eigenen Übereinstimmung mit Parteien, auch zur intensiveren Beschäftigung mit Politik anzuregen, sagte die Leiterin der brandenburgischen Landeszentrale, Martina Weyrauch.

„Wahl-O-Mat“ Brandenburg: Wölfe, BER und Kohleausstieg

Brandenburgs „Wahl-O-Mat“-Themen reichen vom Kohleausstieg über die Grunderwerbssteuer und den Flughafen BER bis hin zu verkaufsoffenen Sonntagen und dem Abschuss von Wölfen. Der „Wahl-O-Mat“ biete einen einfachen Zugang zu politischen Themen, sagte Weyrauch.

Das Online-Portal, das seit 2002 zu Europa-, Bundestags- und Landtagswahlen angeboten wird, sei als „Appetitanreger“ gedacht, um eigene Positionen mit denen der Parteien zu vergleichen, sagte Kathrin Lipowsky von der Bundeszentrale für politische Bildung. Alle zur Wahl stehenden Parteien könnten dort ausgewählt werden.

Ein anderes Angebot ist der Wahl-Swiper, ein Projekt der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Technischen Universität Dresden und der Berliner Digital-Agentur Movact. Auch hierbei können die Nutzer in Fragen herausfinden, welche Parteiprogramme am ehesten mit ihren Antworten übereinstimmen.

Wahl-Swiper Brandenburg: Hier geht es zur Abstimmung

So wird zum Beispiel gefragt, ob sich das Land aus dem Flughafenprojekt BER zurückziehen sollte oder ob aus Brandenburg auch nach Afghanistan abgeschoben werden sollte. Die Themenkomplexe sind ähnlich wie beim „Wahl-O-Mat“. Bis zu diesem Wochenende werden die Wahlbenachrichtigungen versandt.

Am 1. September wird nicht nur in Brandeburg, sondern auch in Sachsen ein neuer Landtag gewählt – und auch für Sachsen gibt es einen „Wahl-O-Mat“.

(epd/dpa/moi)