Berlin. Wieder eine Panne bei der Flugbereitschaft der Bundesregierung: Diesmal musste der UN-Sicherheitsrat auf Außenminister Maas warten.
Ein Defekt an einem Luftwaffen-Airbus hat Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Montag zu einer Planänderung genötigt: Statt mit einem A321 musste Maas mit einem Airbus A319 vom militärischen Teil des Flughafens Berlin-Tegel zu seiner viertägigen Nordamerika-Reise aufbrechen.
Um welche Art von Defekt es sich handelte, wollte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes auf Anfrage nicht sagen. Die Flugbereitschaft der Bundeswehr war zuletzt immer wieder in den Schlagzeilen, eine – unvollständige – Liste.
Pannen bei Regierungsfliegern: Eine Chronik
- Mitte Mai beschädigte ein Fahrzeug die parkende Maschine der Kanzlerin auf dem Flughafen Dortmund; Merkel flog mit einer Ersatzmaschine zurück nach Berlin.
- Mitte April musste ein Jet der Luftwaffe kurz nach dem Start in Berlin-Schönefeld wegen eines technischen Problems umkehren und notlanden; bei dem Manöver berührten beide Tragflächen den Boden, die Maschine wurde schwer beschädigt.
- Anfang April hatte Maas bei der Landung in New York eine Reifenpanne. Er musste mehr er als eine Stunde lang in dem Airbus A340 warten, bis er aussteigen konnte, und verpasste deswegen den Auftakt einer informellen Sitzung des UN-Sicherheitsrats.
- Ende Februar blieb Maas zum Abschluss einer Afrika-Reise in der malischen Hauptstadt Bamako liegen. 20 Stunden musste er dort auf einen Ersatzflieger warten.
Die Bundesregierung hat Konsequenzen aus den Pannen gezogen und die Beschaffung von drei neuen Langstreckenmaschinen in Auftrag gegeben.
Was Maas in Amerika vorhat
In New York wird Maas am Dienstag zunächst an einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zum Schutz der Zivilbevölkerung in Konflikten teilnehmen. Am Nachmittag (Ortszeit) reist der SPD-Politiker nach Kanada weiter, wo er zusammen mit der kanadischen Außenministerin Chrystia Freeland die von ihm initiierte „Allianz der Multilateralisten“ voranbringen will.
Darin sollen Länder vernetzt werden, die für internationale Zusammenarbeit und gegen nationale Alleingänge einstehen. Letzte Station der Reise ist die kanadische Arktis. In Pond Inlet, einer Inuit-Siedlung mit nur 1300 Einwohnern, will er sich über die Folgen des Klimawandels informieren. (küp/dpa)