Saale-Holzland/Düsseldorf. Nicole Schererz aus Etzdorf erzählt von ihrem Wochenende in Düsseldorf und dem Fotoshooting für den Fräulein-Kurvig-Kalender. Sie spricht auch über ein negatives Erlebnis als kurvige Frau.

„Es waren supernette Mädels da. Ich habe noch nie an einem Tag so oft gehört, dass man schön ist. Und das vor allem auch von anderen Frauen und deren Männern. Alle waren alles in allem sehr nett zueinander“, sagt Nicole Schererz.

Die 34-Jährige aus Etzdorf zieht mit diesen Worten ihr persönliches Fazit eines Fotoshootings am vergangenen Wochenende in Düsseldorf. Denn die 1,69 Meter große und wohlgeformte Frau ist kürzlich als Model für den Fräulein-Kurvig-Kalender 2025 ausgewählt worden. Vom 26. bis 28. April verweilte sie gemeinsam mit ihrem Partner in der Rheinmetropole, um sich - wie 20 andere Frauen auch - für den Kalender fotografieren zu lassen.

Fotoshooting dauerte nicht länger als 15 bis 20 Minuten

Das Fotoshooting am Sonntagvormittag sei schnell über die Bühne gegangen, erzählt sie. Bereits 8.30 Uhr war sie an der Reihe. 9 Uhr ging es in die Maske zum Schminken, gegen 10 Uhr fand sie sich in einer Art Flur unter dem Dach des Düsseldorfer Indigo-Hotels wieder. „Dieser Flur war gelb und der Fußboden hatte ein Karomuster. Ich trug mein gelbes Kleid, das ich mir extra für das Fotoshooting gekauft hatte.“ Das Fotografieren habe nicht länger als 15 bis 20 Minuten gedauert. „Das ging wirklich flott. Ich habe ein paar Anweisungen bekommen wie Bauch rein, Brust raus oder schau mal verträumt und dann war es schon wieder vorbei.“

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Wie ihre Fotos geworden sind, welches Kalenderblatt des Fräulein-Kurvig-Kalenders 2025 sie schmücken wird und wie es jetzt weitergeht, das alles wisse sie derzeit noch nicht. „Wir haben unsere Bilder tatsächlich auch noch nicht zu Gesicht bekommen.“

Das Spannendste an diesem Wochenendausflug sei für sie letztlich das Interview für „Brisant“, das Infotainment-Magazin der ARD, gewesen. „Die Redakteure hatten für das Interview drei Frauen ausgesucht und ich durfte dabei sein. Das war genau meine Nummer, weil ich unheimlich gern rede. Und der Typ von Brisant war auch unheimlich sympathisch. Er hat einem das Gefühl gegeben, schön zu sein und hat einen fast wie ein Papa angespornt.“

Ich war natürlich erschrocken und entgeistert, dass diese Frau so über mich geurteilt und mich derart bloßgestellt hat.
Nicole Schererz - aus Etzdorf

Als sie von den Moderatoren nach einer Situation gefragt wurde, von der sie als kurvige Frau gern mal erzählen möchte, fiel ihr als erstes ein Erlebnis im Flugzeug ein. Es sei im Mai vergangenen Jahres gewesen, als sie gemeinsam mit einer Freundin von Leipzig aus auf die griechische Insel Rhodos flog. Als sie ihren Platz im Flieger aufsuchte und sich hinsetzen wollte, habe eine Frau sich strikt geweigert, neben ihr zu sitzen. „Sie sagte, sie könne das nicht, das gehe überhaupt nicht, sie könne nicht neben mir sitzen und hat eine richtige Szene gemacht“. Besonders frustrierend sei für sie gewesen, dass die Frau nicht direkt mit ihr gesprochen und auch nicht auf ihre Fragen geantwortet habe. „Ich war natürlich erschrocken und entgeistert, dass sie so über mich geurteilt und mich derart bloßgestellt hat.“ Aufgrund des ganzen Theaters sei das Flugzeug sogar erst mit kleiner Verspätung gestartet – Nicole Schererz musste nicht neben der Frau sitzen, die sie derart persönlich angegriffen hatte. „Traurig fand ich, dass sich im ganzen Flugzeug keiner getraut hat, etwas zu sagen. Nur ein Steward hat sich später für die Situation entschuldigt und mir einen Sekt angeboten, den ich aber nicht getrunken habe.“

Nicole Schererz aus Etzdorf ist für den Fräulein-Kurvig-Kalender 2025 fotografiert worden.
Nicole Schererz aus Etzdorf ist für den Fräulein-Kurvig-Kalender 2025 fotografiert worden. © OTZ | Ute Flamich

Von diesem Erlebnis habe sie „Brisant“ erzählt. Noch am Sonntagabend sei das Interview im Fernsehen ausgestrahlt worden.

„Es war für mich eine schöne Erfahrung in Düsseldorf. Interessanterweise war ich überhaupt nicht mehr aufgeregt, als ich dann dort vor Ort war. Es war einfach ein ganz normaler Tag, an dem man sich mit Menschen getroffen hat.“