Jena. Blitztransfer aus der Arbeitslosigkeit: Jenas neuer Spieler, geboren in Mühlhausen, steht schon im Kader fürs Spiel gegen Hertha BSC.

Auf der Zielgerade ging es ganz schnell: Nils Butzen schließt sich dem FC Carl Zeiss Jena an. Er ist ab sofort für den Regionalligisten spielberechtigt und wird laut Trainer René Klingbeil bereits zum Spiel gegen Hertha BSC II im Kader der Mannschaft stehen.

Wie passt das zusammen: Die Jenaer hatten die Personalplanung abgeschlossen und kein Geld für die Verpflichtung eines weiteren Stürmers. Und nun holt der Klub einen Verteidiger. Das hat zwei Gründe: Zum einen hatte sich die geplante Vertragsverlängerung von Verteidiger Ogulcan Tezel zerschlagen, der lieber die besser dotierte Offerte von Ligakonkurrent VSG Altglienicke angenommen hatte. Damit fehlte auf der Außenverteidiger-Position der Konkurrenzkampf. Zudem verletzte sich Marcel Hoppe.

Auf Drittliga-Angebot gehofft und deshalb andere Offerten ausgeschlagen

Zweitens war die finanzielle Konstellation bei Butzen günstig. Er war seit dem Sommer arbeitslos, weil er gute Regionalliga-Angebote im Warten auf eine Drittliga-Offerte ausgeschlagen hatte. Doch die Hoffnung hat sich zerschlagen. Deshalb kann er sich nach dem Ende der Transferfrist noch einem Verein anschließen – zu sehr moderaten Konditionen.

Klingbeil überzeugte sich vom Zustand des Defensivspielers, den Ex-FCC-Trainer Petrik Sander bei der zweiten Magdeburger Mannschaft fitgemacht hatte. „Er hilft sofort weiter“, sagt der FCC-Coach, der den Transfer über Woche forciert hatte. „Er wird uns und vor allen Dingen auch den jungen Spielern in unserem Team mit seiner Erfahrung guttun.“

In Mühlhausen das Fußballspielen gelernt

Butzen selbst ist in Mühlhausen geboren, hat beim FC Union Mühlhausen das Fußballspielen gelernt und wechselte von dort in den Nachwuchs des 1. FC Magdeburg, mit dem er von der Regionalliga bis in die zweite Bundesliga aufgestiegen ist. Er kommt auf 18 Zweitliga-Spiele und 206 Drittligapartien – zuletzt für den FSV Zwickau. „Das ist schon was Besonderes für mich als Thüringer, jetzt nochmals in meiner alten Heimat Fußball spielen zu dürfen“, sagt der 30-Jährige. Ob er am Sonnabend bei Hertha BSC II (Anstoß 13 Uhr) schon spielt, sehen Leser live im Stream bei uns.

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