Jena. Frisch motiviert und zusätzlich angespornt läuft Jonathan Muiomo nun in der Regionalliga auf: Wie er sich bei seiner Länderspielreise getäuscht hat.

Jonathan Muiomo läuft mit einem roten Trikot in den Händen durchs Ernst-Abbe-Sportfeld. Rot in Jena? Es ist ein Souvenir, das der Spieler des FC Carl Zeiss Jena aus Mosambik mitgebracht hat. Dort stand der am Wochenende im Kader der Nationalmannschaft, die sich für den Afrika-Cup qualifiziert hat.

Muiomo, dessen Vater aus Mosambik stammt, hatte die Einladung zum Nationalteam überrascht. Der in Leipzig geborene 24-Jährige flog über Äthiopien nach Mosambik, 15 Stunden dauerte die Reise. Das Nationalteam sei ein bunter Mix aus Spielern der einheimischen Liga und Fußballern, die in Europa aktiv sind, unter anderem bei Sporting Lissabon.

Muiomo unterschätzt zunächst das fußballerische Niveau

Er habe zunächst das Niveau unterschätzt, räumt Muiomo ein. „Technisch ist der Fußball in Deutschland weiter, aber dort geht es mehr über die Schnelligkeit.“ Die Verständigung habe gut geklappt. Er verstehe portugiesisch, das sein Vater mit ihm gesprochen habe. Geantwortet habe er auf Englisch.

Ein Punkt im letzten Spiel gegen den Benin war nötig. „Wir geraten in Rückstand, kamen ein bisschen ins Bangen“, sagt Muiomo. Bis in die Nachspielzeit stand es 2:2, bevor Clésio Baúque den Sieg perfekt machte. „Das waren pure Emotionen, da habe ich Gänsehaut bekommen, wenn so viele Menschen im Stadion schreien“, sagt Muiomo, der selbst nicht zum Einsatz kam.

Kurze Party wegen Besuch beim Präsidenten

Die Party nach dem Spiel fiel äußerst kurz aus. „Weil wir am nächsten Tag in die Villa des Präsidenten eingeladen waren“, sagt Muiomo. Seine Familie hatte er schon während der Vorbereitung getroffen. „Wir durften das Hotel nicht verlassen, aber Besuch empfangen.“

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Mit dem Nationaltrainer Chiquinho Conde habe er gute Gespräche geführt. So darf er bei wieder auf Nominierungen hoffen und soll auch zu seinem Debüt kommen. „Die Voraussetzung sind gute Leistungen in der Liga“, sagt Muiomo. Sein Nationaltrainer schaue sich regelmäßig die Regionalliga-Spiele über die Internetstreams an.

Nach der Länderspielreise zurück in den Alltag der Regionalliga Nordost

Als nächstes wartet am Samstag die schwierige Aufgabe bei der zweiten Mannschaft von Hertha BSC. „Wir müssen männlichen, kompakten Fußball spielen, schnell nach vorn spielen und kombinieren“, sagt Muiomo, der den Schwung und die frische Motivation aus dem Aufenthalt bei der Nationalelf zieht. „Ein Traum wäre natürlich, wenn ich zum Afrika-Cup fliegen darf“, sagt Muiomo. Die Meisterschaft findet im Januar statt und führt die besten Teams in der Elfenbeinküste zusammen. „Vielleicht kommen wir sogar mit einer Größe wie Ägypten in eine Gruppe.“

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