München.

Die meisten Vereine der Basketball-Bundesliga (BBL) werden wegen der Coronavirus-Krise auf staatliche Unterstützung setzen.

"Die deutliche Mehrheit der Clubs wird das beantragen, und das macht auch Sinn", sagte BBL-Geschäftsführer Stefan Holz bei einer Gesprächsrunde. "Wir wissen, es wird ein harter Winter in allen Belangen auch für unsere Liga." Sollten es längerfristig keine oder nur wenig Zuschauereinnahmen geben, "dann müssen Staatshilfen fließen".

Der Bundestag hatte Anfang Juli ein Hilfspaket verabschiedet, um die Folgen der Corona-Krise für den Profisport abzumildern. Pro Club können bis zu 800.000 Euro beantragt werden, um ausgebliebene Ticketeinnahmen im Zeitraum vom 1. April bis zum 31. Dezember 2020 auszugleichen. Die Frist soll am 31. Oktober auslaufen. Dieses Geld würden die Vereine brauchen, "um über den Winter zu kommen", sagte Holz und lobte die Politik für die Maßnahme. Die genaue Zahl der Vereine, die die Hilfe beantragen, ließ er offen.

In der vergangenen Saison hätten die damals 17 Clubs mit einem Umsatz von insgesamt 130 Millionen Euro geplant und wären voraussichtlich bei 140 Millionen herauskommen, wenn alles normal gelaufen wäre. Für diese Saison planen die nun 18 Vereine laut Holz mit gut 100 Millionen Euro. "Das ist schon ein massiver Einschlag. Das ist eine BBL wie vor sechs, sieben, acht Jahren." Er betonte allerdings, dass "Wehklagen" nichts nütze und man sich mit den Rahmenbedingungen arrangieren müsse.

Am Wochenende beginnt der nationale Basketball mit dem Pokal-Wettbewerb. Der Cup wird in einem modifizierten und erweiterten Format ausgespielt. 16 Bundesligisten treffen ab dem kommenden Wochenende zunächst in regionalen Qualifikationsturnieren aufeinander. Der Saisonstart ist für den 6. November geplant.

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