Perugia.

Fußball-Profi Luis Suárez vom FC Barcelona soll in der vergangenen Woche bei seiner italienischen Sprachprüfung in Perugia geschummelt haben.

Nachdem bei dem Test Unregelmäßigkeiten aufgetaucht waren, leiteten die italienischen Behörden eigenen Angaben zufolge Ermittlungen ein. Der Sprachtest, den der 33 Jahre alte Uruguayer absolvierte, ist Voraussetzung für die Erlangung der italienischen Staatsbürgerschaft.

Der Stürmer soll vor der Prüfung an der Universität für Ausländer mit den Professoren die Prüfungsinhalte besprochen haben. Auch Suárez' Punktzahl habe bereits vor dem Beginn des Tests festgestanden, teilte die Staatsanwaltschaft in Perugia mit.

In den Räumen der Universität wurden mehrere Dokumente beschlagnahmt. Ermittelt wird gegen die Rektorin und gegen den Generaldirektor der Universität, jedoch nicht gegen Suárez selbst. Um die italienische Staatsbürgerschaft hatte sich Suárez wohl wegen der Option eines Wechsels zu Juventus Turin bemüht, da der Serie-A-Club seine beiden Kaderplätze für nicht EU-Ausländer bereits vergeben hatte. Suárez' Ehefrau Sofia Balbi ist die Tochter eines nach Uruguay ausgewanderten Italieners. Von Suarez gab es zunächst keine Äußerung zu den Vorwürfen.

Juventus verpflichtete unterdessen den spanischen Stürmer Álvaro Morata. Suárez, mit dem der neue Barcelona-Coach Ronald Koeman nicht mehr plant, ist bei Atlético Madrid im Gespräch.

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