Berlin. An der Nominierung von Hansi Flick für die ersten Länderspiele nach dem WM-Debakel gibt es Kritik von Experten. Aus Sicht von Rudi Völler ist dies ungerechtfertigt.

Der neue DFB-Sportdirektor Rudi Völler hat Hansi Flick nach Kritik an dessen erster Nominierung nach dem WM-Debakel in Schutz genommen.

„Es ist ja das gute Recht eines Bundestrainers, dass er gerade nach einer nicht so guten Weltmeisterschaft mal etwas Neues ausprobiert“, sagte Völler am Rande seines Besuchs des Bundesligaspiels Bayer Leverkusen gegen den FC Bayern München am Sonntag bei DAZN: „Wenn man nicht jetzt etwas probiert, wann dann?“

Zuvor hatte unter anderem Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus mit etwas Unverständnis auf Flicks Nominierung für die Testspiele der DFB-Auswahl am 25. März in Mainz gegen Peru und drei Tage später in Köln gegen Belgien reagiert. „Es fehlen jetzt wichtige Spieler und es kommen andere nach, die man eigentlich gar nicht kennt, die auch im Verein noch nicht diesen Stammplatz haben, den man eigentlich haben sollte, um für die Nationalmannschaft nominiert werden zu können“, hatte der Sky-Experte gesagt: „Ich bin immer noch der Meinung: Die Nationalmannschaft muss etwas Besonderes sein.“

Auch Ballack kritisch

Auch der frühere Vizeweltmeister Michael Ballack meinte, man könne Flicks Nominierung „sicher auch mit einem kritischen Auge betrachten“. Das stark verloren gegangene Vertrauen der Fans könne das DFB-Team nur „mit Gesichtern“ zurückgewinnen, sagte Ballack, „und diese Spieler müssen präsent sein“.

Neben dem verletzten Kapitän Manuel Neuer fehlen zum Start ins Länderspieljahr auch Thomas Müller, Ilkay Gündogan, Leroy Sané, Niklas Süle und Antonio Rüdiger. Dafür dürfen Josha Vagnoman, Marius Wolf, Mergim Berisha, Felix Nmecha und Kevin Schade auf ihr Debüt hoffen. „Ich kann euch versichern: Die meisten werden in den nächsten Monaten wieder dazukommen“, sagte Völler über die diesmal nicht nominierten Leistungsträger.