Sheffield. Am 17. April beginnt der 17-tägige Snooker-Wahnsinn. In Sheffield wird der nächste Weltmeister ermittelt. Doch wie funktioniert das Spiel eigentlich? Und gibt es auch erfolgreiche deutsche Spieler?

Ein großer grüner Tisch und viele bunte Bälle: Das ist Snooker. Wer in den kommenden zweieinhalb Wochen Eurosport einschaltet, wird fast nichts anderes sehen. Der TV-Sender hat angekündigt, auf seinen Kanälen mehr als 200 Stunden der Snooker-WM in Sheffield zu zeigen.

Die Deutsche Presse-Agentur beantwortet vorab die wichtigsten Fragen zu den Favoriten, der Corona-Situation und den deutschen Spielern.

Wie funktioniert das Spiel?

Snooker ist eine komplexere Variante des Billards, bei der 15 rote und sechs bunte Bälle in einer festgelegten Reihenfolge in die sechs Taschen verwandelt werden müssen. Während rote Bälle nur einen Punkt bringen, haben die farbigen Bälle höhere Werte - mit sieben Punkten ist der schwarze Ball der wertvollste. Solange rote Bälle auf dem Tisch liegen, muss wechselweise Rot-Farbe-Rot-Farbe gelocht werden. Es gibt auch je einen gelben (2 Punkte), grünen (3), braunen (4), blauen (5) und pinkfarbenen (6) Ball. In einer Aufnahme (Break) sind maximal 147 Punkte möglich - die Traumzahl für jeden Snooker-Profi.

Wer sind die Favoriten?

In erster Linie Titelverteidiger Ronnie O'Sullivan sowie der Weltranglistenerste Judd Trump. Das Duo aus England ist an den Positionen eins und zwei gesetzt. Doch auch auf den Australier Neil Robertson, den O'Sullivan für einen Top-Anwärter hält, gilt es zu achten. Zu den Mitfavoriten zählen Mark Selby (England), Mark Williams aus Wales sowie der schottische Vierfachchamp John Higgins. Für "The Rocket" O'Sullivan geht es sogar um einen möglichen siebten Triumph.

Was ist anders als sonst?

Nicht mehr so wahnsinnig viel. Auf der Snooker-Tour sind zwar coronabedingt Turniere in China ausgefallen, der Spielbetrieb lief zuletzt aber reibungslos. Im Crucible Theatre von Sheffield sollen nun im Rahmen eines Pilotprojekts der britischen Regierung sogar Zuschauer erlaubt sein.

Wie läuft das Zuschauerprojekt genau?

Bereits im Verlauf des Turniers werden nach und nach immer mehr Zuschauer zugelassen. In der ersten Runde, die vom 17. bis 21. April dauert, ist eine Auslastung von 33 Prozent geplant. Dabei gelten noch Abstandsregeln zwischen den Zuschauergruppen. In der zweiten Runde wird die Kapazität auf 50 Prozent, bei den Viertel- und Halbfinals auf 75 Prozent erhöht. Ein Mindestabstand ist dann nicht mehr nötig. Die Maskenpflicht besteht im Crucible während des gesamten Turniers. Zum Finale soll Vollauslastung herrschen.

Sind auch Deutsche dabei?

Nein, mal wieder nicht. Lukas Kleckers und Simon Lichtenberg spielten in der Qualifikation, schieden dort aber bereits früh aus. "Mehr wäre natürlich schöner gewesen, aber beide sind in der Phase, noch Fuß zu fassen", sagte Snooker-Experte Rolf Kalb der dpa. Bislang war noch kein Deutscher für das wichtigste Turnier der Welt qualifiziert.

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