Berlin. Riesen-Sternschnuppe über Berlin: Der Nachthimmel über der Hauptstadt ist am Wochenende von einer Feuerkugel erleuchtet worden.

Zahlreiche Menschen haben am Freitagabend eine sogenannte Feuerkugel über Berlin gesichtet. „Meteorit Berlin“ war am Freitagabend eine der häufigsten Suchanfragen auf Google. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bestätigte auf Twitter, dass es mehrere Sichtungen über Nord- und Ostdeutschland gegeben habe. Derweil werden auch mehr Details bekannt.

Ein Augenzeuge erklärte unserer Redaktion, dass er gerade mit Freunden zusammen saß, als er in den Himmel schaute und die grünliche Feuerkugel entdeckt habe. Er habe seine Freunde darauf aufmerksam machen wollen. Doch als er erneut in den Himmel geschaut habe, sei die Kugel mit dem grünen Schweif verschwunden gewesen. Allerdings habe er nur einen Teil des Himmels beobachten können, sagte er. Andere berichten, der Meteor sei länger zu sehen gewesen.

Meteor am Himmel? Das Wichtigste in Kürze:

  • Ein Meteor hat am Freitagabend für Aufregung in Deutschland gesorgt
  • Die Feuerkugel mit grünem Schweif war für viele am Himmel sichtbar
  • Der Meteor war in Berlin und Norddeutschland zu sehen

Wie der NDR berichtet, sei die Feuerkugel auch in Norddeutschland entdeckt worden. So wurde sie über dem Bodden in Greifswald fotografiert. Meteoritenforscher Dieter Heinlein vom European Research Center for Fireballs and Meteorites sagte zum Sender, dass es ein „Brocken kosmischen Gesteins“ gewesen sei, das am Himmel zu sehen gewesen sei.

Der Brocken sei mit hoher Geschwindigkeit in die Atmosphäre eingetreten und habe dabei die Feuerkugel erzeugt, sagte Heinlein. Er vermutet, dass das Gestein tonnenschwer gewesen und mit einer hohen Geschwindigkeit von etwa 20 Kilometer pro Sekunden auf die Atmosphäre getroffen sei. Dadurch sei Material abgetragen worden, was den starken Schweif erklären würde, sagte der Forscher.

„Meteorit Berlin“ – massenhaft Suchanfragen auf Google

In den sozialen Netzwerken schrieben Nutzer, dass der Himmelskörper deutlich länger zu sehen gewesen sei. Eine Twitter-Nutzerin schrieb: „Habe sie über Berlin gesehen, groß, lange sichtbar (einige Sekunden), Kugel grünlich in der Farbe, Schweif eher Richtung gelb. Zerbrach in einige Teile. Stand an der Ampel, mit offenem Mund. Muss witzig für die Leute ausgesehen haben, die mir entgegen kamen.“

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In den Google-Trends tauchte am Abend massenhaft die Suchanfrage „Meteorit Berlin“ auf. Auch in den sozialen Medien berichteten zahlreiche Nutzer von entsprechenden Beobachtungen am Himmel.

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Das DLR erklärte, dass es sich bei dem Phänomen um eine Feuerkugel gehandelt haben könnte - eine besonders große Sternschnuppe, die offenbar in der Luft in mehrere Teile zerbrochen ist.

Meteor über Berlin: Wissenschaftler analysieren Fotos

Am Samstag erläuterte DLR-Sprecher Andreas Schütz, es sei weiterhin nicht abschließend geklärt, ob es sich tatsächlich um einen Meteoriten gehandelt habe. Die Wissenschaftler analysierten für die Bestätigung Aufnahmen aus Expertenforen im Internet. Das DLR hat selbst keine Feuerkugel registriert.

Ein Twitter-Nutzer aus Ludwigsburg bei Greifswald fotografierte die große Sternschnuppe über dem Greifswalder Bodden.

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Ein tschechischer Nutzer veröffentlichte am Sonnabend das Video einer sogenannten Dashcam. Dort ist der Himmelskörper sekundenlang am Himmel zu sehen.

Grell-grünes Leuchten: Meteor raste im April über Berlin

Erst im April war am Berliner Nachthimmel ein vergleichbares Schauspiel zu sehen. Damals hieß es vom DLR, eine solche Leuchtkugel erreiche eine Geschwindigkeit von durchschnittlich 20 bis 30 Kilometer pro Sekunde. Das entspreche rund 70.000 Stundenkilometern.

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    Sonderlich ungewöhnlich sei das aber nicht. Sternschnuppen etwa seien häufiger zu sehen, das allerdings nur für eine halbe Sekunde bis Sekunde, zudem leuchteten diese deutlich schwächer. Die in der Nacht gesichtete Feuerkugel hingegen machte den Nachthimmel über Deutschland örtlich plötzlich deutlich heller.

    Besondere Himmelsphänomene erregen immer wieder große Aufmerksamkeit. Erst vor Kurzem raste ein Riesen-Asteroid an der Erde vorbei. Im vergangenen Sommer beobachteten viele das Spektakel von Mondfinsternis und Blutmond. Und der jährliche Perseiden-Regen versetzt Sternschnuppen-Fans in Verzückung.

    (bee)

    Dieser Text ist zuerst auf morgenpost.de erschienen.