Berlin. Nach den Beratungen zur weiteren Verwendung des Astrazeneca-Vakzins gibt die Kanzlerin eine Pressekonferenz. Auch Jens Spahn wird sich äußern.
- Am Dienstag beraten Bundesregierung und Landesregierungen über das weitere Vorgehen im Zusammenhang mit dem Astrazeneca-Impfstoff
- Das Präparat soll nur noch an Menschen über 60 Jahren verimpft werden
- Bundeskanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn geben nach den Beratungen eine Pressekonferenz
Es ist das nächste Kapitel in einer langen Reihe von schlechten Nachrichten zum Astrazeneca-Vakzin: Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt den Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmaunternehmens nur noch für Menschen ab 60 Jahren. Immer wieder war es zuletzt zu Fällen mit „sehr schwerer thromboembolischer Nebenwirkung“ nach der Immunisierung gekommen.
Die Empfehlung der Stiko stellt die deutschen Impfpläne auf den Kopf. Deshalb beriet Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) noch am Abend mit den Länderministern über das weitere Vorgehen. Mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca sollen künftig in der Regel nur noch Menschen ab 60 Jahren geimpft werden. Das beschlossen Bund und Länder am Dienstag nach ihren Gesprächen.
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Am Abend wurden laut Bundeskanzleramt auch die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten bei einem „Informationsgespräch“ einbezogen, bevor sich Spahn und Merkel vor der Presse äußerten. Die Beratungen liefen seit 18 Uhr. Die Kanzlerin und der Gesundheitsminister traten schließlich gegen 21.30 Uhr vor die Presse.
Die Impfungen mit Astrazeneca waren bereits Mitte März wegen im Gehirn aufgetretener Blutgerinnsel, sogenannter Sinusvenenthrombosen, zwischenzeitlich ausgesetzt worden. Nach einer Prüfung auch auf europäischer Ebene wurden die Impfungen aber wieder aufgenommen.
Am Dienstag stoppte dann Berlin als erstes Bundesland die Impfung mit Astrazeneca von unter 60-Jährigen, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen sowie die Stadt München zogen nach. Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) nannte den Stopp eine „Vorsichtsmaßnahme“ und erklärte, es gebe Hinweise auf weitere Fälle von Nebenwirkungen. Hintergrund der Diskussionen sind Hirnvenenthrombosen, die zuletzt im zeitlichen Zusammenhang mit Impfungen aufgetreten waren, vorwiegend bei Frauen unter 55.
(bml/mit dpa)
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