Berlin. In Südfrankreich sind Dutzende Schwimmer von Drückerfischen gebissen worden. Wegen des Klimawandels nähern sich die Tiere der Küste.

Immer mehr Schwimmer an Südfrankreichs Stränden klagen über Bisse durch Fische, die nahe dem Ufer unterwegs sind. Die Bisse in Beine, Füße und Zehen stammten vermutlich von 30 bis 45 Zentimeter langen Grauen Drückerfischen. Wegen des Klimawandels und einem Anstieg der Wassertemperatur seien die Tiere zur Nahrungssuche verstärkt in seichten Gebieten unterwegs, berichtete die Zeitung „Le Parisien“ vergangene Woche.

Über 40 Badegäste seien alleine am Montag am Strand von Hendaye nahe der spanischen Grenze von Fischen gebissen worden. Auch in der Nähe von Cannes an der Côte d’Azur wurde ein Schwimmer im nur 50 Zentimeter tiefen Wasser gebissen, einen anderen Fall gab es nach einem Bericht des Senders BFMTV in der Bucht von Saint-Tropez.

Drückerfisch: Bisse ungefährlich für den Menschen

Der Drückerfisch hat 14 Zähne im Ober- und acht im Unterkiefer. Seine Bisse sind aber nicht schmerzhaft und für den Menschen ungefährlich. Wie Meeresfisch-Experte Benjamin Lafon der Zeitung sagte, verleite die Erwärmung des Meereswassers die Fische dazu, bei der Nahrungssuche ihr Revier auszudehnen - bis zu den Waden der Badegäste. Während ihrer Fortpflanzungsphase im Sommer zeigten sich die ohnehin nicht menschenscheuen Fische in der Regel aggressiv.

Experte Samuel Somot vom Nationalen Meterologischen Forschungsinstitut (CNRM) erklärte dem „Parisien“, dass das Wasser an der französischen Mittelmeerküste aktuell bis zu 28 Grad warm sei, statt der jahreszeitüblichen 21 bis 22 Grad. Dies begünstige die Rückkehr des im vergangenen Jahrhundert an den französischen Küsten fast ausgestorbenen Fisches. (lgr/dpa)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.