Erfurt. Bei kleinem Geldbeutel ist für Mieter ein Zuschuss vom Staat möglich. Wie schnell Anträge dafür bearbeitet werden, fällt in Thüringen aber recht unterschiedlich aus.

In Thüringen sind in den ersten drei Monaten dieses Jahres knapp 16.500 Anträge auf Wohngeld bewilligt worden. Die Behörden im Freistaat reichten von Januar bis März demnach mehr als 26,3 Millionen Euro für Wohngeld aus. Das geht aus einer Antwort des Infrastrukturministeriums auf eine Anfrage der CDU-Landtagsfraktion hervor. Die Antragsteller müssen sich dabei auf zum Teil recht lange Bearbeitungszeiten einstellen. Sie variieren in den Kommunen und sind wesentlich von der Zahl der zu bearbeitenden Anträge je Behördenmitarbeiter abhängig, wie es hieß.

So dauerte die Bearbeitung im Unstrut-Hainich-Kreis in den ersten drei Monaten des Jahres mit im Schnitt rund einem halben Jahr am längsten. Am schnellsten ging es den Angaben nach in der Stadt Saalfeld mit etwa 1,8 Monaten. Da die Behörden inzwischen Personal aufgestockt hätten, sei in absehbarer Zeit auch wieder mit kürzeren Bearbeitungszeiten zu rechnen.

Erhöhung zu Jahresbeginn

Nach der zu Jahresbeginn in Kraft getretenen Reform wurde das Wohngeld um durchschnittlich 190 Euro auf 370 Euro im Monat aufgestockt. Die Leistungen können Haushalte beantragen, die zwar keine Sozialleistungen beziehen, trotzdem aber wenig Geld haben. Den staatlichen Zuschuss zur Miete konnten nach der Wohngeldreform schätzungsweise zusätzlich 50 000 weitere Haushalte in Thüringen beziehen.

Allerdings können die Anträge dem Ministerium zufolge noch immer nicht komplett digital gestellt werden. Das Ministerium verwies darauf, dass dafür derzeit noch umfangreiche Abstimmungen nötig seien. Der CDU-Sozialpolitiker Thadäus König sagte dazu: „Thüringen braucht ein schnelles und benutzerfreundliches Antragsverfahren, um den Zugang zu vereinfachen und eine schnellere Beantragung und Bearbeitung zu gewährleisten.“