Berlin. Die Leitzinserhöhung der EZB zeigt Wirkung. Wie viel Zinsen man fürs Tagesgeld und Erspartes bekommt und wie teuer Ratenkredite sind.

Die Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigt Wirkung. 90 Prozent der zuletzt 540 Geldinstitute in Deutschland haben die Negativzinsen für ihre Kunden gestrichen. Nur noch 24 Volksbanken, sieben Direktbanken und fünf Privatbanken erheben weiterhin Verwahrentgelte von ihren Kunden. Alle Sparkassen hätten bereits die Negativzinsen gestrichen.

Dies hat eine Auswertung des Finanzportals Biallo ergeben, die unserer Redaktion vorliegt. Das Portal geht davon aus, dass spätestens bis Oktober alle Geldinstitute die Negativzinsen aufheben werden.

Die EZB hatte Ende Juli erstmals nach elf Jahren wieder die Leitzinsen auf 0,5 Prozent erhöht und den negativen Einlagensatz für Geldinstitute auf null gesetzt. Zuvor mussten Banken für Geld, das sie bei der EZB parkten, Zinsen bezahlen, die sie schließlich an ihre Kunden weitergaben. So hatten bis zu 582 Geldinstitute Negativzinsen von Kunden verlangt, die höhere Guthaben auf ihren Giro- und Tagesgeldkonten liegen hatten. Die Verwahrentgelte variierten je nach Institut.

Festgeld: So hohe Zinsen winken Sparern jetzt

Höhere Zinsen gibt es auch wieder für Sparer. Wer sein Geld für zwei Jahre fest anlegt, erhält bei deutschen Banken derzeit bis zu 1,5 Prozent Zinsen, berichtete das Vergleichsportal Verivox. Doch es gibt durch die EZB-Entscheidung auch Nachteile: Im Zuge der Zinswende haben sich Ratenkredite im Schnitt um über ein Viertel verteuert, so Verivox.

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Ausgewertet wurden Angebote, die über das Vergleichsportal eingeholt wurden. Im März lagen die Durchschnittszinsen noch bei 5,14 Prozent, im Juli schon bei 6,52 Prozent. Somit sind die Kreditkosten im Marktdurchschnitt um 27 Prozent gestiegen. Da zumeist die günstigeren Angebote gewählt werden, lag der mittlere Zinssatz der abgeschlossenen Ratenkredite bei 4,29 Prozent, im März lag der Zinssatz noch bei 2,99 Prozent.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.