London. Die Corona-Krise lässt die Wirtschaftsleistung auf der Insel in den ersten drei Monaten des Jahres drastisch einbrechen. Zwar nicht so stark, wie von Experten befürchtet, dennoch ist es der stärkste Rückschlag seit der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009.

Die britische Wirtschaft ist zu Beginn der Corona-Krise eingebrochen. Allerdings fiel der Rückschlag nicht ganz so stark aus, wie Analysten befürchtet hatten.

Nach Angaben des britischen Statistikamts ONS lag das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2,0 Prozent unter dem Niveau des Vorquartals. Analysten hatten im Mittel einen Einbruch um 2,6 Prozent erwartet.

Der Rückgang fiel nur etwa halb so stark aus wie in der Eurozone, die im ersten Vierteljahr um 3,8 Prozent geschrumpft war. Allerdings wurde das öffentliche Leben in Großbritannien wesentlich später eingeschränkt als in vielen Ländern der Eurozone. Die britische Regierung scheute anfänglich vor starken Einschränkungen zurück, korrigierte diesen Kurs mittlerweile jedoch erheblich.

Wachstumsdaten für März zeigen, dass diese Kurskorrektur die britische Wirtschaft stark belastet hat. In diesem Monat schrumpfte die Wirtschaft laut ONS um 5,8 Prozent. Das ist ein Rekordrückgang. Allerdings waren auch hier die Markterwartungen noch trüber, erwartet wurde ein Rücksetzer um im Schnitt 8,0 Prozent. Das Dienstleistungsgewerbe und die Aktivität am Bau schrumpften am stärksten, das verarbeitende Gewerbe litt etwas weniger.

Der Einbruch im ersten Quartal ist der stärkste Rückschlag für die britische Wirtschaft seit der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009. Für das Gesamtjahr rechnet die britische Notenbank mit einem drastischen Einbruch um 14 Prozent. Diese Vorhersage ist wesentlich pessimistischer als die Erwartungen vieler Ökonomen und internationaler Institutionen. Allerdings rechnet die Bank of England für das Jahr 2021 auch mit einer starken wirtschaftlichen Erholung für das Königreich.