Berlin. Die Deutsche Post hatte die Paketpreise zu Jahresbeginn erhöht – zu viel für die Bundesnetzagentur. Ab Mai gelten wieder alte Preise.

Bei der Deutschen Post gelten ab 1. Mai wieder die alten Paketpreise für Privatkunden. Auf Druck der Bundesnetzagentur nimmt die Post ihre Preiserhöhung zurück. Ein bis zu zwei Kilo schweres, mittelgroßes Päckchen innerhalb Deutschlands kostet dann wieder 4,50 Euro statt 4,79 Euro. Und der Versand eines 10-Kilo-Pakets wird mit dem alten Preis von 9,50 Euro in der Filiale um einen Euro billiger.

Die Post hatte ihre Preise für Privatkunden zum Jahreswechsel erhöht. Die Kosten für Personal und Transport seien gestiegen. Bei den unterschiedlichen Arten von Paketen fiel die Anhebung verschieden aus. Im Durchschnitt stiegen die Preise um drei Prozent. Zu viel, fand die Bundesnetzagentur und leitete ein offizielles Verfahren ein.

Verfahren gegen die Deutsche Post nun gegenstandslos

Nun gab die Deutsche Post klein bei, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. „Wenn wir das Verfahren zu Ende geführt hätten, hätte es noch Jahre gedauert, bis wir eine Entscheidung bekommen hätten“, sagte ein Sprecher. „Selbst wenn wir das inhaltlich anders bewerten, sollten wir nicht unnötig Zeit und Kosten investieren.“

Das gegen die Post eingeleitete Verfahren sei nun „gegenstandslos“ und werde eingestellt, sagte ein Sprecher Bundesnetzagentur am Mittwoch. Die Behörde hatte vermutet, dass die Preiserhöhungen die tatsächlich anfallenden Kosten überschreiten. Mit ihrer marktbeherrschenden Stellung könne die Post diese Preise deshalb im Sinne des Wettbewerbs nicht verlangen.

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Deutsche Post: Nächste Preiserhöhung kommt bestimmt

Im Paketbereich hat der Bonner Konzern einen Marktanteil von rund 70 Prozent. Dass die günstigeren Preise erst wieder ab Mai gelten, erklärt sich laut Post dadurch, dass IT-Systeme und Kundeninformationen wieder auf die alten Beträge angepasst werden müssten.

Die Post muss nun auf die Mehreinnahmen durch Pakete von privaten Kunden verzichten. Wann und wie die nächste Preiserhöhung ansteht, bleibt bis auf Weiteres unklar. „Aber natürlich werden wir irgendwann die Preise auch wieder erhöhen müssen“, sagte der Post-Sprecher.

(ap/jb/dpa/afp)

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Zum 1. Januar hat die Deutsche Post die Paketpreise für Privatkunden im Schnitt um drei Prozent erhöht. Zuvor hatte es die letzte Erhöhung der Paketgebühren 2017 gegeben. Bei der Bundesnetzagentur haben Beschwerden über mangelhafte Post-Zustellungen deutlich zugenommen. Ein Postbote aus Niedersachsen soll Anfang des Jahres hunderte Briefe im Altpapier entsorgt haben.