Washington. Bei Burger King in den USA gibt es jetzt einen Burger, dessen Patty nach Fleisch schmecken soll, aber vegan ist. Wichtigste Zutat: Häm.

Neues aus dem Heimatland des Buletten-Sandwichs. Der Fastfood-Konzern Burger King testet ab dieser Woche in ausgewählten Läden in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri die Geschmacksnerven seiner Kunden mit einem neuen Produkt, das wie Fleisch aussieht, beim Braten wie Fleisch riecht und beim Kauen auch so schmecken soll – aber hundertprozentig fleischfrei ist.

Der „Impossible Burger“, hergestellt vom gleichnamigen Kunstfleisch-Startup-Unternehmen des ehemaligen Biochemie-Professors Pat Brown (64) aus Oakland/Kalifornien, basiert nach Unternehmensangaben auf Häm.

Bei Impossible Foods werden die fleischlosen Patties für Burger King hergestellt.
Bei Impossible Foods werden die fleischlosen Patties für Burger King hergestellt. © Reuters | JANE LANHEE LEE

Der Bestandteil des Blutfarbstoffes Hämoglobin wird bei Impossible Foods mit Soja und genetisch veränderter Hefe im großen Maßstab fermentiert. Er soll mit anderen Zutaten dazu führen, dass beim Kunden der „aromatische Fingerabdruck“ von echtem Fleisch entsteht, obwohl nichts an diesem Whopper tierisch ist.

„Impossible Burger“ von Burger King hat 90 Prozent weniger Cholesterin

Bei Testessen unter Mitarbeitern, so berichtet der Marketing-Chef von Burger King, Fernando Machado, in US-Medien, habe auf Anhieb niemand zweifelsfrei unterscheiden könne, „was Kunstfleisch ist und was nicht“. Der Neuling im Burger-King-Menü soll 15 Prozent weniger Fett und 90 Prozent weniger Cholesterin enthalten, aber einen Dollar mehr kosten als der herkömmliche Burger.

Der Fastfood-Konzern geht nach einem Blick auf die Konkurrenz davon aus, dass der Impossible Burger am Markt funktionieren wird. Dann sollen sämtliche 7200 Filialen in den USA mit dem im Labor gezüchteten und die Eigenschaften von Fleisch imitierenden Imbiss beliefert werden.

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„Fake meat“ hat nichts mit Gemüsebratlingen zu tun

In den Vereinigten Staaten haben zuletzt kleinere Anbieter wie Carl’s Jr., White Castle oder Red Robin mit so genannten „fake meat“-Angeboten begonnen, die mit den bekannten Gemüsebratlingen („Veggie Burger“) nichts gemein haben. In fast allen Fällen kommen die Hersteller aus dem Silicon Valley.

Impossible-Foods-Gründer Brown, seit Uni-Zeiten Veganer, gehört zu den Wortführerin einer Branche, die „Umwelt-sensible Produkte liefern und gleichzeitig alle Bedürfnisse von Fleischliebhabern befriedigen will“. Inzwischen steht etwa der „Impossible-Burger“ in mehr als tausend US-Restaurants auf der Speisekarte.

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