Peking. Seit Monaten spitzt sich die Krise bei Evergrande zu. Der Chef des Immobilienkonzerns wurde jetzt von den Behörden vorgeladen.

Der hoch verschuldete chinesische Immobilienriese Evergrande hat vor möglichen Zahlungsschwierigkeiten gewarnt.

Nach einer Überprüfung der Finanzmittel könne keine Garantie gegeben werden, dass die Gruppe über ausreichende Mittel verfügt, um seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, teilte das Unternehmen mit.

Die Regierung der chinesischen Provinz Guangdong, wo Evergrande seinen Hauptsitz hat, teilte ebenfalls mit, eine Arbeitsgruppe in den Konzern entsendet zu haben, um "Risiken zu mindern und die Interessen aller beteiligten Parteien zu schützen". Xu Jiayin, der Chef von Evergrande, sei von den Behörden zum Gespräch gebeten worden.

Chinas Börsenaufsicht versuchte, Ängste über eine sich ausbreitende Krise zu zerstreuen. Die Auswirkungen der Vorgänge bei Evergrande seien kontrollierbar, hieß es in einer Mitteilung der Behörde.

Evergrande steckt bereits seit Monaten in einer tiefen Krise und gilt als das weltweit am höchsten verschuldete Immobilienunternehmen. Es muss dringend Geld auftreiben, um Banken, Zulieferer und Anleihengläubiger fristgerecht bezahlen zu können. Der Konzern ist so groß, dass einige Experten eine "Ansteckungsgefahr" für Chinas Wirtschaft und darüber hinaus befürchten. In den kommenden Wochen und Monaten werden weitere Zinszahlungen für Anleihen fällig.

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