Berlin. Wegen des Warnstreiks geht im Fernverkehr der Deutschen Bahn am Montag gar nichts. Für Pendelnde gibt es aber einen Hoffnungsschimmer.

  • Der bundesweite Warnstreik trifft die Deutsche Bahn
  • Der Fernverkehr ist am Montag bundesweit eingestellt, der Regio-Verkehr zu weiten Teilen
  • Lesen Sie hier, was die Bahn den Kundinnen und Kunden am Streiktag bietet

Die Deutsche Bahn hat am Montag wegen des großangelegten Warnstreiks den gesamten Fernverkehr eingestellt. Auch im Regionalverkehr werde "größtenteils kein Zug fahren", hatte der Konzern vergangenen Donnerstag mitgeteilt. Pendelnde können allerdings ein wenig aufatmen: "Möglicherweise können im Regionalverkehr – je nach Streikverlauf – einzelne Züge wieder fahren", sagte Achim Stauß, Sprecher der Deutschen Bahn, überraschend am Montagmorgen in Berlin. Aber das hänge von der Dynamik des Streiks ab. Fahrgäste sollen über die Website und in den Fahrplanauskünften informiert werden.

Der Fernverkehr bleibt hingegen den ganzen Tag eingestellt. Es nütze nichts, wenn Zugpersonal für einen ICE vorhanden sei, aber beispielsweise am Stellwerk gestreikt werde. Stauß sagt aber, die Deutsche Bahn wolle einen reibungslosen Einstieg in den Verkehr am Dienstag ermöglichen.

Den Mega-Streik bezeichnete er als "übertrieben" und "überzogen". Millionen Menschen seien davon betroffen sowie Tausende Unternehmen. Am Ende leide auch die Umwelt, so Stauß. Auch sparte er nicht mit Kritik an der EVG, die zum Streik aufrief. "Es ist sehr befremdlich, dass man heute streikt und erst in fünf Wochen weiter verhandeln will", so Stauß. Er forderte die Gewerkschaft erneut auf, schnell an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Denn dort würden Lösungen gefunden und nicht auf der Straße.

Auch am Dienstag könnten die Nachwirkungen des Streiks für Bahnkundinnen und -kunden noch spürbar sein. Die Bahn bittet Fahrgäste daher, "wenn möglich ihre für den 27. März geplanten Fahrten im Fern- und Nahverkehr vorzuziehen oder die Reise später anzutreten".

Streik am Montag: Deutsche Bahn stellt Fernverkehr ein

Die Gewerkschaft Verdi und Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatten vergangene Woche angekündigt, dass mit dem ganztägigen Warnstreik am Montag weite Teile des öffentlichen Verkehrs in Deutschland lahmgelegt werden sollen. Betroffen sind nicht nur der Fern- und Regionalverkehr auf der Schiene, sondern nahezu sämtliche deutsche Flughäfen, Wasserstraßen und Häfen sowie die Autobahnen.

Mit den Aktionen wollen die Gewerkschaften den Druck in den jeweiligen Tarifrunden erhöhen. Verdi fordert gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb für den öffentlichen Dienst 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn. Die EVG will mindestens 650 Euro mehr Lohn für die Beschäftigten erreichen.

Deutsche Bahn: "Umfangreiche Kulanzregelungen" wegen Streik

Die Deutsche Bahn kündigte bereits an, dass es "umfangreiche Kulanzregelungen" für die Betroffenen geben werde. Bei bereits gebuchten Tickets für den 27. und 28. März werde die Zugbindung aufgehoben, so die Bahn. Diese könnten ab dem 23. März bis einschließlich 4. April flexibel für andere Züge genutzt werden. Für alle, die ihre Tickets lieber stornieren wollen, würden die allgemeinen Fahrgastrechte gelten.

Streik bei DB: Kostenlose Hotline hilft weiter

Die Bahn informiert Reisende zudem, dass bei der Wiederaufnahme des Verkehrs noch nicht alle Fahrten in den Ankunftssystemen vollständig angezeigt werden könnten. Wer mit dem Zug fährt, könne sich kostenlose Streikhotline unter 08000 99 66 33 wenden. Informationen zu den ausfallenden Zügen im Fern- und Regionalverkehr und zu Reisemöglichkeiten nach Streikende seien zudem auf bahn.de und in der App DB-Navigator zu finden. (csr/lro/dpa)