Wiesbaden. Der deutsche Staat hat auch im vergangenen Jahr deutlich mehr Geld eingenommen als ausgegeben.

Der deutsche Fiskus hat trotz der Konjunkturabkühlung auch 2019 mehr Geld eingenommen als ausgegeben. Auf insgesamt 49,8 Milliarden Euro bezifferte das Statistische Bundesamt den Überschuss von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialkassen.

Die Behörde bestätigte damit vorläufige Angaben. Im Jahr zuvor hatte es noch ein Rekordergebnis von 62,4 Milliarden Euro gegeben. Der Überschuss machte im vergangenen Jahr 1,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus, nach 1,9 Prozent im Vorjahr.

Deutschland ist damit weit entfernt von der Defizit-Grenze des Maastricht-Vertrages, in dem sich die Europäer ein Haushaltsdefizit von 3,0 Prozent der Wirtschaftsleistung erlauben.

Die deutsche Wirtschaft hatte im vergangenen Jahr deutlich an Tempo verloren. Internationale Handelskonflikte und die Abkühlung Weltkonjunktur belasteten die exportorientierte deutsche Industrie. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt war dennoch gut. Sozialabgaben und Steuern sprudelten kräftig und spülten Milliarden in die öffentlichen Kassen.

Zum Jahresende ging Europas größter Volkswirtschaft die Puste aus. Im vierten Quartal stagnierte das Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorquartal. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit eine erste Schätzung. Vor allem sinkende Exporte bremsten die Entwicklung zum Jahresende. Im Gesamtjahr wuchs die deutsche Wirtschaft um 0,6 Prozent. Das war wesentlich schwächer als in den beiden Vorjahren.