Berlin. Der Gewerkschaftsbund findet die Verwaltungen nicht vielfältig genug. Das könne in Zeiten des Fachkräftemangels zum Problem werden.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) beklagt mangelnde Vielfalt im öffentlichen Dienst. „Die Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes müssen mehr für die Vielfalt in ihren Dienststellen tun. Dafür braucht es mehr Geld und Personal“, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack unserer Redaktion.

Es gehe angesichts des Fachkräftemangels darum, die Attraktivität des öffentlichen Dienstes zu steigern. Die bemesse sich für viele Beschäftige auch daran, wie sehr sich Arbeitgeber bemühen, Abbild einer vielfältigen Gesellschaft zu sein, so Hannack. „Der öffentliche Dienst hat Vorbildcharakter. Das ist nicht nur eine Frage der Chancengleichheit, sondern auch im Interesse der öffentlichen Arbeitgeber, die auf unterschiedlichste Kenntnisse und Fähigkeiten angewiesen sind“, sagte die DGB-Vize.

Öffentlicher Dienst: Es fehlt oftmals an Programmen für ältere Beschäftigte

Anlass für die Kritik ist eine Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag des DGB unter 1050 Beamtinnen und Beamten sowie Tarifbeschäftigten in der öffentlichen Verwaltung, im Bildungssektor, im Gesundheits- und Sozialwesen, bei der Polizei und Feuerwehr sowie bei der Bundeswehr. Demnach 82 Prozent der Befragten an, dass es ihnen wichtig sei, dass sich der Arbeitgeber um Vielfalt im Arbeitsleben bemühen.

Nur 35 Prozent der Befragten berichteten aber von konkreten Konzepten zur Förderung von Vielfalt in ihrer Verwaltung oder Dienststelle. Während fast zwei Drittel der Befragten angaben, dass es Programme für Menschen mit Behinderungen gebe, sind es bei Programmen für ältere Menschen nur 31 Prozent. 43 Prozent sahen als größtes Hindernis für Vielfaltsmanagement im öffentlichen Dienst den Personalmangel. (tki)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de