Essen. Autohersteller VW bringt den e-Golf derzeit mit hohen Abschlägen in den Markt. Grund dafür ist die Markteinführung des E-Modells ID 3.

VW räumt vor der großen Elektro-Offensive offensichtlich sein Lager und schmeißt ältere E-Modelle mit viel Preisnachlass raus. Der batteriebetriebene e-Golf werde laut der jüngsten Rabattstudie des CAR-Instituts der Universität Essen-Duisburg mit hohen Abschlägen in den Markt gedrückt.

Die Marktbeobachter hätten nach eigenen Angaben bei Internethändlern mehrere Angebote gefunden, die mit der staatlichen Förderung auf einen Verbraucher-Endpreis von knapp mehr als 20.000 Euro kommen – statt bislang 31.900 Euro. Das Elektroauto liege damit sogar unter dem Listenpreis des günstigsten Verbrenner-Golfs.

e-Golf erscheint nicht mehr konkurrenzfähig

Als Grund für die Rabatte vermutet Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer die bevorstehende Markteinführung des E-Modells ID 3, das den alten e-Golf mit seiner Reichweite von 300 Kilometern und einem Preis von rund 30.000 Euro nicht mehr konkurrenzfähig erscheinen ließe. Das alte Modell hat nur eine Reichweite von 233 Kilometern.

Das Auslaufmodell sei laut dem Institut außerdem nicht gut verkauft worden: In den ersten acht Monaten des Jahres erreichte es lediglich einen geringen Anteil von 3,6 Prozent aller in Deutschland verkauften Golf-Varianten. Der Plug-in-Hybrid Golf GTE hatte sich mit einem Anteil von 0,1 Prozent noch schlechter verkauft.

Rabatte auch bei anderen Modellen

Auch bei anderen Automodellen gäbe es teils hohe Rabatte. So wären einzelne Modelle in offen beworbenen Sonderaktionen mit Preisnachlässen von bis zu 36 Prozent (Seat Alhambra) angeboten worden. Für selbst konfigurierte 30 Top-Modelle gäbe es bei Internet-Händlern im Schnitt einen Preisnachlass von 18,8 Prozent auf den Listenpreis.

Grundsätzlich hätten sich aber nur wenige Änderungen in den Rabattangeboten im Vergleich zum Vormonat feststellen lassen. Gestiegen sei lediglich die Quote der Eigenzulassungen auf Händler und Hersteller. Dies liegt vermutlich daran, dass Fahrzeuge mit der Abgasnorm Euro 6c nur noch bis Ende August angemeldet werden konnten.

Im kürzlich vorgestellten Klimapaket der Bundesregierung wird ein großer Fokus auf Elektroautos gelegt. Kritik kommt von den Grünen, FDP-Chef Christian Linder warf der Partei daraufhin vor, einen „Kulturkampf gegen das Auto“ zu führen.

(dpa/lhel)