Berlin. Was macht man mit dem Rest einer Tüte Gummibären, wenn man nur die roten mag? Haribo bietet seinen Kunden ab sofort eine Lösung an.

Ist es eine Reaktion auf sinkende Marktanteile? Mit einem Marketing-Coup will das Bonner Süßwaren-Unternehmen Haribo den Kunden eine Freude machen – zukünftig gibt es Gummibären im Supermarkt zumindest zeitweise auch sortenrein. Heißt: Man kann sich auch nur die grünen oder roten Gummiteile kaufen, wenn man diese bevorzugt. Das ging bisher nur im Internet.

Die Ankündigung kommt in schwierigen Zeiten: Denn die Konkurrenz schläft nicht, die Bonner haben zuletzt Marktanteile verloren. Storck baut das „Lachgummi“-Angebot massiv aus. Katjes produziert immer neue Varianten. Und gerüchteweise will auch Ferrero auf den Weingummimarkt Europas drängen.

„Nach leicht unterschiedlichen Einschätzungen von Marktforschern ging der deutsche Handelsumsatz mit Haribo-Produkten in der ersten Hälfte dieses Jahres um 0 bis 3 Prozent zurück“, berichtet die „Lebensmittel Zeitung“. Einen Positiv-Trend beobachte keiner.

Haribo mit sortenreinen Gummibären-Tüten – Angst wegen Umsatz?

Neben Problemen mit der IT gibt es offenbar auch Umsatzprobleme: Dieser entwickele sich laut Marktforschern schlechter als der Absatz. Der operative Gewinn verringere sich. „Nach Informationen der LZ reagieren Mitglieder des Aufsichtsrats auf die Gemengelage teils alarmiert.“

Wie das Unternehmen mitteilt, sind ab sofort 75-Gramm-Tüten erhältlich, die ausschließlich eine Sorte der „Goldbären“ enthalten. Die Tüten sind für 49 Cent im Online-Shop des Herstellers sowie im Einzelhandel zu erhalten heißt es.

Für die Gesundheit sollte man übrigens nicht zu tief in die Tüte greifen – ganz egal, welche Farbe die Gummibärchen haben.

Haribo verkauft jetzt diese Sorten einzeln

  • Erdbeere
  • Himbeere
  • Zitrone
  • Orange
  • Apfel
  • Ananas

Der Preis für die „sortenreinen“ Bären ist mit 65 Cent pro 100 Gramm höher als bei Packungen mit allen Sorten (48 Cent pro 100 Gramm). Nach Angaben des Herstellers werden die Sondertüten nur eine begrenzte Zeit erhältlich sein. Wie lange dieser Zeitraum sein wird, verriet Haribo in einer ersten Mitteilung nicht.

Haribo sagte der „Lebensmittel Zeitung“ (Bezahlinhalt) zu den Aussagen der Marktbeobachter zu Problemen: „Seien Sie versichert, dass der Aufsichtsrat und die Gesellschafter der Haribo-Gruppe sehr zufrieden sind mit der neuen Zusammensetzung der Geschäftsführung der Haribo-Holding sowie der positiven Geschäftsentwicklung der Unternehmensgruppe.“

Wie gesund sind Gummibären?

In Gummibärchen stecken viele Inhaltsstoffe, die nicht gerade förderlich für die Gesundheit sind. Allen voran ist damit der Zucker gemeint. Die gute Nachricht: Gummibärchen sind nicht nur ungesund.

  • Zucker: Gummibärchen stecken voller Zucker. In einer 200-Gramm-Tüte stecken 150 Gramm Zucker – das sind umgerechnet 50 Stück Würfelzucker. Das kann Folgen haben: Laut Foodwatch haben Kinder Zuckerlimit für dieses Jahr bereits im August erreicht.
  • Gelantine: Wer regelmäßig Gummibärchen und damit auch Gelantine zu sich nimmt, könnte von den angeblich positiven Eigenschaften profitieren. Es soll die Degeneration von Knorpel und Arthrose verhindern. Auch Fingernägel und Haare sollen profitieren.

Haribo mit Software-Problemen

Haribo hat zuletzt nicht nur sein Sortiment, sondern auch seine Software in der Produktion aktualisiert. Das hatte aber zu Problemen geführt. So drohte beinahe ein Gummibär-Engpass vor Weihnachten. Haribo kämpfte mit der Software. In den folgenden Wochen waren die Probleme dann aber behoben worden und Gummibären wieder in den Regalen zu finden.

Was ist eigentlich die Bedeutung von „Haribo“?

Haribo ist nicht irgendein verrücktes Kunstwort – sondern hat tatsächlich eine Bedeutung. Johann Riegel hat das Unternehmen in Bonn gegründet. Hans. Riegel. Bonn. Klingelt’s? Genau! (ac)