Berlin. Kaum emotionale Verbindungen zu ihren Unternehmen – Warum Mitarbeiter gute Führungskräfte und bessere Arbeitsbedingungen brauchen.

Die Corona-Pandemie hat mit all ihren Einschränkungen und Herausforderungen nicht nur das Privatleben vieler Menschen verändert, sondern auch den Blick auf den Job. Viele arbeiteten erstmals vom Homeoffice aus statt im Büro. Andere mussten trotz Unsicherheiten an ihrem Arbeitsplatz unter Masken erscheinen, da eine Fabrik oder ein Supermarkt nicht von Zuhause aus am Laufen gehalten werden kann. Dabei stellten sich nicht wenige die Frage: Was ist wirklich wichtig?

An vielen Arbeitsplätzen ist dabei offenbar auch ein Stück Vertrautheit, Freude und Identifikation auf der Strecke geblieben. Nur noch 13 Prozent haben eine hohe emotionale Bindung zu ihrem Unternehmen, fast ein Fünftel haben bereits innerlich gekündigt, wie eine Gallup-Umfrage ergeben hat. Das ist erschreckend. Verbringen doch die meisten Menschen einen beträchtlichen Teil ihres Lebens beim Arbeiten. Und diese Zeit sollte möglichst auch Freude bereiten.

Job: Arbeitgeber müssen die Warnzeichen erkennen

Beate Kranz ist Wirtschaftskorrespondentin der Zentralredaktion.
Beate Kranz ist Wirtschaftskorrespondentin der Zentralredaktion. © Reto Klar | Reto Klar

Für Arbeitgeber muss die abnehmende Bindung ein Warnzeichen sein. Nur noch jeder Vierte ist mit ihrer direkten Führungskraft rundum zufrieden, manche fühlen sich nicht genug von ihr gesehen und gefördert. Das wirkt sich nicht nur auf die Arbeitsmotivation und Leistungsfähigkeit aus.

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Schlimmer noch: Viele denken über einen Jobwechsel nach. Dies könnte manchen Arbeitgeber auch wirtschaftlich in die Bredouille bringen, da Fachkräfte nur noch schwer zu finden sind. Umso wichtiger ist es jetzt, den Führungsstil und die Arbeitsbedingungen auf den Prüfstand zu stellen. Mit diesen Stellschrauben lässt sich vieles schnell ändern. Denn nur zufriedene Mitarbeiter sind auch gute Mitarbeiter, die gerne bleiben.