Berlin. Sogenannte leichte Kunststofftragetaschen mit einer Wandstärke zwischen 15 und 50 Mikrometer sollen verboten werden. Denn die meisten landen nach dem Gebrauch im Müll, oder auch in Bäumen oder Flüssen. Ein Verbot soll Deutschland nun plastiktütenfreier machen.

Union und SPD haben den Weg für das geplante Verbot von Plastiktüten an deutschen Ladenkassen frei gemacht. Die Übergangsfrist für Geschäfte wird aber von sechs auf zwölf Monate verlängert.

Für diesen Donnerstag steht das Vorhaben von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) auf der Tagesordnung des Bundestags. Damit werden sogenannte leichte Kunststofftragetaschen mit einer Wandstärke zwischen 15 und 50 Mikrometer verboten - das sind die Standard-Tüten, die man beim Einkaufen bekommt. Ausgenommen sind besonders stabile Mehrweg-Tüten sowie die dünnen Plastikbeutel, die man etwa am Obst- und Gemüsestand findet.

Unionsfraktionsvize Georg Nüßlein (CSU) teilte am Mittwoch mit, das Plastiktütenverbot setze "ein wichtiges Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft". Zwar habe eine Selbstverpflichtung des Handels, Tüten nicht mehr umsonst abzugeben, bereits zu einem deutlichen Rückgang des Verbrauchs seit 2016 geführt. Das Verbot sei trotzdem richtig. Die längere Übergangsfrist von zwölf Monaten sei fair, damit der Handel nicht auf Tragetaschen sitzenbleibe. Im Gesetzentwurf der Bundesregierung, der vor mehr als einem Jahr vom Kabinett beschlossen worden war, war nur eine sechsmonatige Übergangsfrist vorgesehen.

Dagegen forderte die Deutsche Umwelthilfe (DUH), das "längst überfällige" Verbot bereits Mitte 2021 umzusetzen.

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