Berlin. Das Kreditkartenunternehmen Mastercard bietet Kunden per Mail 300 Euro an. Die sollten sich überlegen, ob sie das Angebot annehmen.

Einige Kunden des Kreditkartenunternehmens Mastercard bekommen derzeit ein ungewöhnliches Angebot per Mail: Mastercard bietet betroffenen Kunden des Datenlecks aus dem Jahr 2019 als Kompensation bis zu 300 Euro an. Das ganze ist ein Vergleichsangebot. Die angeschriebenen Kunden hatten zuvor über juristische Dienstleister Ansprüche gegen Mastercard geltend gemacht.

Der Auslöser für die Auseinandersetzung liegt im Herbst 2019. Damals waren 90.000 Daten von Mastercard-Kunden durch ein Datenleck an die Öffentlichkeit geraten. Das aktuelle Angebot gilt nach Medienberichten für 2000 geschädigte Opfer. Nehmen sie die 300 Euro an, verpflichten sie sich im Gegenzug, auf eine Klage zu verzichten und auf Einhaltung einer Stillschweigevereinbarung.

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Risiko des Datenlecks bei Mastercard tragen die Kunden

Auf den ersten Blick ist für Kunden von Mastercard noch nicht viel passiert. Der Fall muss jedoch im Kontext mit anderen Datenlecks gesehen werden. Die Gefahr ist groß, dass es mit Hilfe von SMS, E-Mail oder Malware zu Betrugsversuchen kommt. Da es auch zum großen Datenklau beispielsweise bei Social-Media-Accounts wie Facebook gekommen ist, wächst das Risiko, dass Kriminelle weitere personenbezogene Daten miteinander verknüpfen und zum Schluss die Identität von Verbrauchern übernehmen und im Namen der Geschädigten Geschäfte abschließen.

Bereits jetzt werden die Mails von Banken täuschend echt kopiert. Wer da im Eifer des Tagesgeschäfts die falsche Taste drückt, kann große Probleme bekommen. Die Gefahr eines Datenlecks liegt im Kontrollverlust über die eigenen Daten. Sind diese Daten einmal weg, sind sie für Kriminelle jederzeit benutzbar. (lro/dpa)

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