New York. MTV, Showtime und Nickelodeon haben einen Mutterkonzern: ViacomCBS Inc. Der Abstand zu Branchenriesen wie Walt Disney bleibt aber groß.

Die US-Medienkonzerne CBS und Viacom schließen sich zu einem großen Unternehmen zusammen, das Kinofilme, Serien und Kabelfernsehen aus einer Hand anbieten wird. Die Fusion wird über einen Aktientausch durchgeführt, teilten die beiden Unternehmen mit.

Das Resultat sei eines „der führenden Unternehmen der Unterhaltungsindustrie“ mit einem Umsatz von zusammengerechnet mehr als 28 Milliarden US-Dollar. Zu Viacom gehören das Filmstudio Paramount Pictures und die Fernsehsender MTV, Nickelodeon, BET und Comedy Central. Zu CBS gehören zahlreiche Fernsehsender, der Verleger Simon & Schuster sowie der erfolgreiche Pay-TV-Sender Showtime.

ViacomCBS Inc. hat mächtige Konkurrenz

Den Marktwert der neuen ViacomCBS Inc. taxieren Analysten auf 30 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zu Branchengrößen wie Netflix, Walt Disney oder Comcast ist die fusionierte Firma jedoch relativ klein. Diese sind an der Börse zwischen 135 und 245 Milliarden Dollar wert.

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Sowohl Viacom wie auch CBS werden von National Amusements Inc. kontrolliert, der Holdinggesellschaft des Milliardärs Sumner Redstone und seiner Tochter Shari. Shari Redstone, Präsidentin von National Amusements, hatte in den vergangenen Jahren drei Versuche unternommen, die beiden Firmen zu fusionieren, war aber immer wieder gescheitert. Sie soll Verwaltungsratschefin des neuen Medienriesen werden.

Die Fusion ist gewissermaßen eine Rolle rückwärts: Die beiden Firmen waren bis zu einem Split im Jahr 2006 ein Unternehmen gewesen. Seither hatte sich CBS jedoch zunehmend erfolgreich am Markt positioniert, während das Internet Viacoms Geschäften zusetzte. Sumner Redstone hatte beide Firmen einst durch eine Serie von Fusionen und Übernahmen erst aufgebaut. (dpa/rtr/küp)