Berlin. Die EEG-Umlage wird angezogen. Sie macht ein Viertel des Strompreises aus. Für Verbraucher wird das wahrscheinlich höhere Preise bedeuten.

Deutsche Verbraucher müssen sich weiter auf steigende Strompreise einstellen. Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW teilten am Dienstag mit, im kommenden Jahr die EEG-Umlage erhöhen zu wollen – um 5,5 Prozent.

Die EEG-Umlage macht ein Viertel des Strompreises aus. Derzeit liegt sie bei 6,405 Cent pro Kilowattstunde, im kommenden Jahr soll sie auf 6,756 Cent pro Kilowattstunde ansteigen. Für Endkunden bedeutet die Erhöhung der Umlage demnach aller Voraussicht nach einen Anstieg des Strompreises – davon gehen auch die Vergleichsportale aus.

Strompreise: Deutsche müssen bereits am meisten zahlen

„Verbraucher in Deutschland müssen sich daher zum kommenden Jahr erneut auf Strompreiserhöhungen einstellen“, sagte der Energieexperte des Vergleichsportals Verivox, Valerian Vogel. Das Vergleichsportal Check24 rechnet bei einem Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 5000 Kilowattstunden Strom damit, dass die erhöhte EEG-Umlage höhere Kosten in Höhe von 18 Euro pro Jahre bedeuten werden.

Dabei zahlen die Deutschen schon neben den Dänen europaweit die höchsten Strompreise. Höhere Strompreise treffen vor allem ärmere Menschen und Mieter.

Mit der EEG-Umlage werden die festen Vergütungen, die Ökostrom-Produzenten für die Einspeisung ihres Stroms bislang unabhängig vom Marktpreis bekommen, finanziert. Weitere Bestandteile des Strompreises für Privatkunden sind Steuern, andere Abgaben und Umlagen sowie Produktionskosten und die Netzentgelte.

„Die Verbraucher sind die Dummen“

Seitens der Stromanbieter wird die erhöhte EEG-Umlage kritisch gesehen. „Die Netzentgelte sind überhöht. Die neue Preisrunde spült dreistellige Millionenbeiträge in die Kassen der Netzfirmen. Die Verbraucher sind die Dummen“, kritisiert Gero Lücking, Geschäftsführer Energiewirtschaft des Ökostromanbieters LichtBlick.

Zuletzt war die EEG-Umlage allerdings zwei Jahre in Folge gesunken. Auch ab 2021 soll sie gesenkt werden – in einem ersten Schritt um 0,25 Cent pro Kilowattstunde. Darauf hatte sich die Bundesregierung im Zuge des Klimaschutzpakets geeinigt. (dpa/tki)