Berlin. Aus für die Nestlé-Marke Nestea: Das Getränk soll man nur noch wenige Tage in den Supermärkten kaufen können. Was sind die Gründe?

Seit 75 Jahren steht die Getränke-Marke Nestea in den Supermarktregalen: Damit dürfte jetzt Schluss sein. Laut einem Bericht der Lebensmittelzeitung (LZ) will der Konzern und Markeninhaber Nestlé den Verkauf des Eistees stoppen. Demnach habe der Lebensmittelkonzern bereits erste Partner informiert und Verträge beendet. Laut Nestlé sollen die Produkte nur noch bis Ende März erhältlich sein – also bis Ende dieser Woche. Warum nimmt der Schweizer Konzern den Eistee plötzlich vom Markt?

Nestea: Das sind die Gründe für den Verkaufsstopp

Die Marke Nestea sei schon länger von Nestlé strategisch hinterfragt und beobachtet worden, so heißt es in Recherchen der LZ. Der Konzern habe die Strategie gewechselt und sich daher für den Verkaufsstopp des Eistees entschieden. Auch wenn der Markeninhaber insofern scheinbar schon länger über Nestea nachgedacht hatte – die Nachricht über das Eistee-Aus sei für den Handel sehr überraschend gewesen. Wie geht es jetzt weiter? Wird es eine Alternative geben? Darauf wollte sich Nestlé gegenüber der LZ nicht äußern. Auch eine offizielle Meldung auf der Nestlé-Internetseite gibt es bisher noch nicht.

Eistee-Marke Nestea hat schon länger mit Problemen zu kämpfen

Dass Nestlé die Entscheidung trifft, könnte auch an den Umsatzeinbrüchen der letzten Jahre liegen. 2017 galt Nestea noch als Marktführer, im Jahr 2018 habe die Marke fast 90 Prozent des Umsatzes verloren, die LZ berichtete. 2017 hatte Nestea die Kooperation mit dem Getränkeriesen Coca-Cola beendet und sich 2018 an einem Relaunch versucht. Die Konkurrenz auf dem Eistee-Markt ist jedoch über die Jahre gewachsen: Coca-Cola brachte direkt nach der Trennung von Nestea sein eigenes Produkt auf den Markt: Fuze Tea. Auch Lipton-Eistee von Unilever/PepsiCo und das Produkt BraTee des Berliner Rappers Capital Bra zählen zu den Mitbewerbern.

Supermärkte: Mehrere Marken-Stopps

In den letzten Monaten mussten Kundinnen und Kunden sich beim Einkaufen auf mehrere Verkaufsstopps bekannter Marken einstellen. So wurde im Februar das Ende des Fruchtsaftes Punica durch den US-Konzern PepsiCo verkündet. Edeka teilte Anfang März mit, dass über 400 Produkte von Mars aus den Regalen fliegen sollen.

(emi)