Berlin. Genau wie Heizöl, Pellets und Gas ist auch Brennholz teurer geworden. Erfahren Sie hier, wie Verbraucher jetzt noch sparen können.

Der Krieg in der Ukraine und der eskalierende Gaskonflikt mit Russland sind zwei wichtige Faktoren, die sich massiv auf die Energie- und Preiskrise in Deutschland auswirken. Davon zeugt auch die Inflationsrate, die ersten Prognosen zufolge im September 2022 die Marke von zehn Prozent knacken soll. Die genaue Inflation muss noch ermittelt werden. Schon heute ist aber sicher, dass es primär die Preise für Energie und Nahrungsmittel sind, die den Ausschlag geben werden, berichtet das Statistische Bundesamt (Destatis).

Brennholz teurer und knapper: Statistiker nennen die zwei wichtigsten Gründe

Wohin die Reise geht, zeigen Entwicklung, Tendenzen und Prognosen zu den Heizölpreisen. Auch die Preise für Gas kennen in Deutschland derzeit bloß eine Richtung. Im Hinblick auf die sich zuspitzende Energiekrise in der kalten Jahreszeit suchen viele Verbraucher daher nach Alternativen. Aber mit Blick auf Angebot und Nachfrage sind auch Energieträger wie Holzpellets in Deutschland deutlich teurer geworden. Und schaut man sich die Preise für Brennholz genauer an, zeichnet sich hier ein ähnliches Bild ab.

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Wie es in einer Mitteilung von Destatis zur Energiepreisentwicklung heißt, haben sich allein im August 2022 die Preise für Holzpellets und Brennholz um rund 85 Prozent im Vergleich zum Vormonat erhöht und damit deutlich stärker als generell die Verbraucherpreise. Die Gründe für die Preisexplosion sind laut den Statistikern die gestiegene Nachfrage sowie die erhöhten Beschaffungs- und Transportkosten in der Holzindustrie. Wie hoch der Preis für Brennholz im Einzelfall ausfällt, bestimmen laut dem Online-Händler "Holz Harry" primär fünf Faktoren:

Fünf Faktoren bestimmen den Brennholzpreis: Verbraucher können sie beeinflussen

  • Die Holzart (Weich- oder Hartholz): Harthölzer wie Buche oder Eiche sind teurer als weiche Hölzer wie Kiefer oder Fichte, da sie bei gleicher Volumenmenge mehr Wärmeenergie auf einmal erzeugen.
  • Die Holzqualität: Ist ein Holz verunreinigt oder hat sich Schimmel gebildet, ist es qualitativ minderwertiger als einwandfreies Holz.
  • Frisches oder getrocknetes Holz: Frisch gehacktes Holz, das erst noch eingelagert werden muss, ist in der Regel günstiger als schon vorgetrocknetes Holz, das direkt verfeuert werden kann.
  • Verarbeitungsgrad: Je mehr ein Holz vom Händler verarbeitet – zum Beispiel vor geschichtet – wird, desto teurer ist es. Unbearbeitetes Holz ist umgekehrt günstiger.
  • Lieferung: Wer sich das Brennholz nach Hause liefern lässt, zahlt extra. Wie stark sich der Transport auf den Endpreis auswirkt, ist von Händler zu Händler unterschiedlich und ist auch von der Anzahl der Kilometer abhängig.

Schon im Juli 2022 hat Berichten von agrarheute zufolge ein Raummeter geschichtetes Brennholz um die 100 Euro gekostet – geschüttetes Holz bis zu 65 Euro. Mittlerweile sind Preise von bis zu 150 Euro pro Raummeter möglich.

Dabei kann es einen großen Unterschied machen, ob man das Holz im Baumarkt kauft, online bestellt oder vor Ort beim Händler oder Förster selbst abholt. Der Preis für einen Raummeter Brennholz beim Forstamt bewegt sich einer Umfrage vom Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik (HKI) unter Forstämtern zufolge zwischen 35 und 50 Euro.

Dabei ist jedoch zu beachten, dass Brennholz, welches direkt beim Förster abgeholt wird, meist unbearbeitet ist und getrocknet werden muss. Für eine kurzfristige Alternative zur Gas- oder Ölheizung eignet sich dieses Holz daher nicht.

Wer das Brennholz nach Hause geliefert bekommen möchte, muss zudem mit teils langen Wartezeiten rechnen. Schaut man sich verschiedene Angebote auf Vergleichsplattformen wie brennholz.de an, ist von Lieferzeiten von bis zu 40 Tagen die Rede – manchmal ist ein Angebot gar nicht mehr verfügbar.

Düstere Aussichten: Preisentwicklung bei Brennholz von zwei Faktoren abhängig

Unklar ist noch, wie stark sich die Preise für Brennholz in Zukunft entwickeln werden. "Die Preissteigerung basiert im Wesentlichen darauf, dass Brennholz ein so genanntes Substitutionsgut ist und Öl oder Gas ersetzen kann", heißt es vom HKI. Sprich, solange Heizöl und Gas teuer sind, werden auch die Brennholzpreise nicht stark sinken. Die Verkäufer von Brennholz würden der preislichen Entwicklung bei Gas und Heizöl folgen und ebenfalls die Preise anpassen, sagt HKI-Geschäftsführer Frank Kienle.

Die Aussichten, dass Brennholz in absehbarer Zeit günstiger wird, sind eher düster. Ähnlich sieht es übrigens auch bei der neusten Strompreis-Prognose für 2023 aus, da die Strompreisentwicklung ebenfalls stark an die Preise für Gas und Öl gekoppelt sind.

Wer jetzt trotzdem noch ein günstiges Angebot für Brennholz finden möchte, sollte unbedingt mehrere Angebote miteinander vergleichen. Am einfachsten geht das mit Vergleichsportalen wie brennholz.de oder Idealo. Jedoch sollte man sich auch hier keine allzu großen Hoffnungen machen – meist beträgt die Preisdifferenz wenige Euro.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de