Berlin. Die Preise steigen überall. Selbst erschwingliche Möbel von Ikea sind keine Option mehr. “Billy“ kostet jetzt bis zu 53 Prozent mehr.

Vergleicht man die aktuellen Preise im aktuellen Katalog von Ikea mit den Preisen von vor einem Jahr, stellt man fest: Die Preise von beliebten Artikeln haben sich zum Teil verdoppelt. Ungewöhnlich für den Möbelriesen, der unter anderem für seine günstigen Preise bekannt ist.

Was steht hinter der hohen Preissteigerung bei Ikea?

Der Möbelhändler Ikea begründete einige seiner abrupten Preiserhöhungen mit steigenden Einkaufs-, Transport- und Energiekosten. Man werde die Preise weltweit im Schnitt um neun Prozent anheben, so Ikea Ende 2021. Allerdings sind die neun Prozent nur ein Durchschnittswert. Sie sagen nichts über die Preisentwicklung für deutsche Ikea-Kunden aus. Diese können unter Umständen sogar noch viel höher ausfallen. Hier einige Beispiele, die Bild zusammengetragen hat:

  • Bücherregal Billy: Preissteigerung um 53 Prozent
  • Kleiderschrank Pax: Preissteigerung um 50 Prozent
  • Bettgestell Nesttun: Preissteigerung um 131 Prozent
  • Schreibtisch Malm: Preissteigerung um 81 Prozent

Weitere Beispiele: Der Utespelare Gaming Desk ist von 99,99 Euro auf 199 Euro gestiegen, eine Steigerung um 99 Prozent. Genau so viel kostet derzeit das Bettgestell Slattum, welches im Herbst 2021 im Katalog noch für 99 Euro zu haben war. Betten und Schreibtische erlebten die größten Preissteigerungen. Wer was anderes kaufen will, muss ebenfalls mit Preissprüngen rechnen – und zwar in allen Produktkategorien.

Was sagt Ikea dazu?

Laut einer schriftlichen Stellungnahme von Ikea war es offenbar unumgänglich, die Preise für einige Artikel des Sortiments im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 zu ändern. Zuvor habe das Unternehmen den "größten Teil der Kostensteigerungen in der weltweiten Lieferkette [selbst] aufgefangen", sagt eine Sprecherin gegenüber "Bild". Mit der Stabilisierung der Lieferketten und verbesserten Lagerbeständen wurden die Preise seit Herbst 2022 und damit auch im laufenden Geschäftsjahr 2023 gesenkt.

Der größte Möbelhändler Deutschlands will demnach künftige Preissteigerungen nicht ausschließen: "Nichtsdestotrotz sind auch wir nicht immun gegen die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen, wie deutlich gestiegenen Einkaufspreisen, nicht nur für unser Sortiment, sondern auch für Energie und Transport." (ew)