Stockholm. Eine Untersuchung in Schweden wegen eines Vergewaltigungsvorwurfs trieb Julian Assange in die Isolation. Jetzt wurde sie eingestellt.

Die Voruntersuchungen gegen Wikileaks-Gründer Julian Assange in Schweden wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung werden niedergelegt. Das teilte die stellvertretende Direktorin der schwedischen Strafverfolgung, Eva-Marie Persson, am Dienstag mit.

Die Untersuchung werde nicht fortgeführt, teilte Persson nach einer Prüfung der Beweismittel am Dienstag mit. Der 48 Jahre alte Australier hat die 2010 gegen ihn erhobenen Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Assange sitzt seit April im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh im Osten Londons, nachdem ihm das Botschaftsasyl in der ecuadorianischen Landesvertretung, die ebenfalls in der britischen Hauptstadt liegt, entzogen worden war.

Er hatte sich dort jahrelang verschanzt, um einer Auslieferung an Schweden zu entgehen – wegen der Untersuchungen, die nun eingestellt wurden.

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Assange droht bei Auslieferung an die USA lange Haftstrafe

Assange behauptete stets, die Vorwürfe in Schweden seien nur ein Vorwand, um ihn festnehmen und an die USA ausliefern zu können. Ein Auslieferungsantrag der USA, der nach seiner Festnahme in London beim britischen Innenminister eingegangen war, wurde von den Briten formell bestätigt. Die britische Justiz will über den Antrag im kommenden Jahr entscheiden. Bei einer Verurteilung durch die USA in allen Punkten drohen ihm 175 Jahre Haft.

Die USA werfen Assange vor, der amerikanischen Whistleblowerin Chelsea Manning – damals noch Bradley Manning – geholfen zu haben, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen.

(dpa/rtr/br)