Viele Impfreaktionen lassen sich offenbar auf den Nocebo-Effekt zurückführen. Der ließe sich gut verhindern, glauben Forschende.

  • Österreich führt die Corona-Impfpflicht ein
  • Bericht: Die Polizei nutzt Corona-Kontakterfassungsdaten für Ermittlungen
  • Menschen ohne Booster-Impfung droht der Verlust von Entschädigungsansprüchen
  • Viele Impfreaktionen lassen sich wohl auf den Nocebo-Effekt zurückführen
  • Johnson & Johnson reagiert auf die neuen Impfempfehlung
  • Das RKI meldet am Donnerstag mehr als 130.000 neue Corona-Fälle
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Berlin. In der hitzigen Debatte über den richtigen Corona-Kurs hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier appelliert, radikalen Kräften nicht das Feld zu überlassen. Die große, oft stille Mehrheit in unserem Land handele seit Monaten solidarisch und verantwortungsvoll, sagte Steinmeier in Berlin. "Nur fürchte ich, diese Mehrheit darf nicht still bleiben, wenn Extremisten die Axt ans demokratische Urvertrauen legen." Zuletzt hatte es immer wieder Proteste in vielen deutschen Städten gegen die Regeln gegeben.

Am Donnerstag lag die Zahl der Corona-Neuinfektionen erneut bei über 100.000: Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen 24 Stunden 133.536 neue Fälle. Schon am Mittwoch waren es mehr als 110.000 Neuinfektionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt jetzt bei 638,8. Zum Vergleich: Noch vor einem Monat hatte die Inzidenz bei 280,3 gelegen.

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Mehr dazu: Corona in Deutschland – Die aktuellen Zahlen des RKI im Überblick

Corona-News von Donnerstag, 20. Januar 2022: Österreich führt allgemeine Corona-Impfpflicht ein

19.23 Uhr: Österreich führt eine allgemeine Impfpflicht zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ein. Das hat der Nationalrat am Donnerstag mit breiter Mehrheit beschlossen. Der Bundesrat, also die Länderkammer, muss dem Gesetz noch zustimmen.

Die österreichischen Abgeordneten bei einer Abstimmung im Rahmen einer Sitzung des Nationalrates im Parlamentsausweichquartier in der Wiener Hofburg.
Die österreichischen Abgeordneten bei einer Abstimmung im Rahmen einer Sitzung des Nationalrates im Parlamentsausweichquartier in der Wiener Hofburg. © Lisa Leutner/AP/dpa

Bericht: Polizei nutzt Corona-Kontakterfassungsdaten für Ermittlungen

19.01 Uhr: Staatsanwaltschaften und Polizei haben einem Bericht zufolge seit 2020 in mehr als 100 Ermittlungsverfahren bundesweit auf persönliche Daten aus der Corona-Kontakterfassung zurückgegriffen. Das geht aus einer Umfrage des ZDF-Nachrichtenportals "heute.de" unter allen Staatsanwaltschaften und Landesdatenschutzbeauftragten hervor. In mindestens fünf Fällen wurden die Daten verwendet, obwohl dem Bericht zufolge das Infektionsschutzgesetz dies zu dem Zeitpunkt nicht zuließ.

Die Staatsanwaltschaft Mainz wertete zum Beispiel die Daten von 21 Personen aus der Luca-App aus, um Zeugen eines Treppensturzes in einer Gaststätte zu finden. Im Sommer 2021 prüfte die Polizei nach Angaben der Staatsanwaltschaft Koblenz die Papierliste eines Gastwirts, um einem Dieb auf die Spur zu kommen. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart teilte dem ZDF mit, die Polizei habe im Juli 2021 die Gästeliste einer Veranstaltung wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts ausgewertet.

Berufsgenossenschaft: Covid-19 häufig Berufskrankheit

17.10 Uhr: Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hat seit Beginn der Pandemie knapp 87.000 Covid-19-Erkrankungen als Berufskrankheit anerkannt. Insgesamt seien gut 132.000 Fälle auf eine beruflich bedingte Erkrankung gemeldet worden, teilte die BGW am Donnerstag in Hamburg mit. Noch seien nicht alle Fälle abgeschlossen, denn aufgrund der extrem hohen Zahl verzögere sich die Bearbeitung der Anträge.

Etwa ein Drittel der Verdachtsmeldungen sind den Angaben nach anerkannt worden, in der stark betroffenen Branche "Kliniken" sogar fast drei Viertel. Vor 2020 erreichten die BGW jährlich rund 1.000 meldepflichtige Verdachtsmeldungen in der Kategorie "Infektionskrankheiten, wenn der Versicherte im Gesundheitsdienst, in der Wohlfahrtspflege oder in einem Laboratorium tätig oder durch eine andere Tätigkeit der Infektionsgefahr in ähnlichem Maße besonders ausgesetzt war", hieß es.

Bericht: Polizei nutzt Corona-Kontakterfassungsdaten für Ermittlungen

16.30 Uhr: Staatsanwaltschaften und Polizei haben einem Bericht zufolge seit 2020 in mehr als 100 Ermittlungsverfahren bundesweit auf persönliche Daten aus der Luca-App oder auf andere Formen der Corona-Kontakterfassung zurückgegriffen. Das geht aus einer Umfrage des ZDF-Nachrichtenportals "heute.de" unter allen Staatsanwaltschaften und Landesdatenschutzbeauftragten hervor. In mindestens fünf Fällen wurden die Daten verwendet, obwohl dem Bericht zufolge das Infektionsschutzgesetz dies zu dem Zeitpunkt nicht zuließ.

Die Staatsanwaltschaft Mainz wertete zum Beispiel die Daten von 21 Personen aus der Luca-App aus, um Zeugen eines Treppensturzes in einer Gaststätte zu finden. Im Sommer 2021 prüfte die Polizei nach Angaben der Staatsanwaltschaft Koblenz die Papierliste eines Gastwirts, um einem Dieb auf die Spur zu kommen. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart teilte dem ZDF mit, die Polizei habe im Juli 2021 die Gästeliste einer Veranstaltung wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts ausgewertet.

Ein Sprecher des Bundesdatenschutzbeauftragten kritisierte dem Bericht zufolge Regelungen, nach denen in den meisten Bundesländern die Corona-Warn-App des Bundes nicht als Alternative zur Luca-App erlaubt sei: "Mit dem Check-In der Corona-Warn-App steht eine Lösung bereit, bei der aufgrund des dezentralen Ansatzes eine unerlaubte Datenabfrage nicht möglich ist." Erkenntnisse über unzulässige Datenabfragen bei den vom Bundesdatenschutzbeauftragten beaufsichtigten Stellen, etwa dem Bundeskriminalamt und der Bundespolizei, lägen derzeit nicht vor.

Tianjin, China: Ein medizinischer Angestellter, der einen Schutzanzug trägt, macht bei einem Mann einen Nasenabstrich, um ihn auf das Coronavirus zu testen.
Tianjin, China: Ein medizinischer Angestellter, der einen Schutzanzug trägt, macht bei einem Mann einen Nasenabstrich, um ihn auf das Coronavirus zu testen. © Uncredited/CHINATOPIX/AP/dpa

105 Länder bekommen günstigere Version des Corona-Medikaments Molnupiravir

16.15 Uhr: Hersteller von Generika werden eine erschwinglichere Version des Corona-Medikaments Molnupiravir für über 100 ärmere Länder herstellen. Die von den Vereinten Nationen unterstützte Organisation Patentpool für Arzneimittel (MPP) unterzeichnete nach eigenen Angaben am Donnerstag entsprechende Vereinbarungen mit 27 Herstellern, um das Mittel Molnupiravir für insgesamt 105 Entwicklungs- und Schwellenländer produzieren zu können. Der US-Pharmakonzern MSD hatte MPP bereits im Oktober eine entsprechende Lizenz erteilt.

Die Unternehmen sind unter anderem in Bangladesch, China, Ägypten, Jordanien, Indien, Kenia, Südafrika und Vietnam angesiedelt. MPP-Chef Charles Gore sprach von einem "großen Schritt, um den weltweiten Zugang zu einer dringend benötigten Behandlung von Covid-19 zu gewährleisten".

Corona-Impfstoff von IDT Biologika – Keine EU-Zulassung vor 2023

14.37 Uhr: Der Impfstoffhersteller IDT Biologika aus Dessau-Roßlau hofft auf eine EU-Zulassung des eigenen Corona-Impfstoffes ab 2023. Bereits seit 2020 arbeite IDT zusammen mit einem wissenschaftlichen Konsortium an dem neuen Impfstoff, sagte Simone Kardinahl, Entwicklungsleiterin bei IDT, am Donnerstag. Aktuell befinde sich der Vektor-Impfstoff noch in der Prüfung in einer sogenannten Phase I-Studie. Für ein Zulassungsverfahren sind Daten aus einer Phase III-Studie nötig.

Sie rechne nicht mit einer EU-Zulassung in diesem Jahr, sagte Kardinahl. Das Konstrukt zeige sich bisher als sicher und wirksam. "Wir sind auf einem guten Weg." Kardinahl räumte ein, dass die Datenbasis bisher recht klein sei. Es gebe derzeit nur wenige Probanden. Ende März erwarte das Konsortium dann das "komplette Datenset". Lesen Sie dazu: Corona-Impfstoffe im Vergleich – Welcher ist der beste?

Deutlich mehr Bewerber für Pflegestudium in England wegen Corona

13.52 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie ist das Interesse an einem Pflegestudium in England so groß wie nie. Mit 28.815 Bewerbern gab es 2021 einen Rekord an Anträgen, wie die zentrale Vergabestelle für Studienplätze UCAS und die Bildungsbehörde Health Education England am Donnerstag mitteilten. Gut zwei Drittel (69 Prozent) hätten ihr Interesse mit der Pandemie begründet, für jeden Zehnten war Corona sogar der wichtigste Faktor. Allein von Schulabgängern kamen 38 Prozent mehr Bewerbungen als noch 2019. In Großbritannien ist Pflege ein Universitätsstudium. Eine Ausbildung in der Form wie in Deutschland gibt es nicht.

Bereits im August 2020 war bekanntgeworden, dass deutlich mehr Studierende angenommen wurden als 2019. Trotz der großen Nachfrage warnen Branchenverbände weiter vor Fachkräftemangel.

Eine Krankenschwester mit einer FFP3-Maske kümmert sich um einen Patienten auf der Intensivstation des King's College Hospital im Südosten Londons.
Eine Krankenschwester mit einer FFP3-Maske kümmert sich um einen Patienten auf der Intensivstation des King's College Hospital im Südosten Londons. © Victoria Jones/PA Wire/dpa

Beschäftigte ohne Booster können Entschädigungsanspruch verlieren

13.05 Uhr: Arbeitnehmer und Selbständige können ihren Anspruch auf Ersatz von Verdienstausfällen verlieren, wenn sie keinen vollen Impfschutz durch eine Corona-Drittimpfung haben und in Quarantäne müssen. Das geht aus einer Expertise der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestags hervor, die der Bundestag im Internet veröffentlicht hat und über die die "Bild"-Zeitung zuerst berichtet hat.

Eigentlich gewährt das Infektionsschutzgesetz Personen, die infiziert sind oder unter Infektionsverdacht stehen und denen deshalb eine Ausübung ihrer bisherigen Erwerbstätigkeit verboten ist, einen Entschädigungsanspruch in Geld. Die Bundestagsdienste weisen darauf hin, dass die Entschädigung laut Gesetz wegfällt, wenn etwa durch Inanspruchnahme einer Schutzimpfung ein solches Verbot hätte vermieden werden können. Dabei könne auch das Fehlen einer Auffrisch- oder Booster-Impfung zum Ausschluss der Entschädigung für den Verdienstausfall führen, wenn diese eine öffentlich empfohlene Impfung sei.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Covid-19-Auffrischimpfung, wie die Parlamentsexpertinnen und -experten erläutern. Allerdings kommt es laut ihrer "Kurzinformation" noch auf die Länder an: Erst sofern die obersten Landesgesundheitsbehörden auf Grundlage der Empfehlung der Impfkommission eine öffentliche Empfehlung zur Auffrischimpfung aussprechen, handele es sich um eine öffentlich empfohlene Schutzimpfung im Sinne des Infektionsschutzgesetzes. Eine Übersicht über die Empfehlungen der Landesgesundheitsbehörden oder der Zahl möglicher Betroffener enthält die zweiseitige Expertise nicht.

Im Corona-Jahr 2020 CO2-Minderung um 41 Prozent

12.43 Uhr: Deutschland hat bei der Minderung von klimaschädlichen Treibhausgasen im ersten Corona-Jahr 2020 auch laut der finalen Bilanz das selbst gesteckte Klimaziel übertroffen. Wie das Bundeswirtschaftsministerium und das Umweltbundesamt am Donnerstag in Berlin mitteilten, sanken die CO2-Emissionen gegenüber 1990 um 41,3 Prozent. Ein wichtiger Grund waren die Einschränkungen der Corona-Pandemie. Während der Lockdowns 2020 war den Angaben nach der Stromverbrauch wegen unter anderem geschlossener Schwimmbänder, Restaurants und Theater zurückgegangen ebenso wie der Straßen- und Flugverkehr. Vor der Pandemie war die Regierung nicht davon ausgegangen, dass das 40-Prozent-Ziel für 2020 erreicht werden kann. Die Endergebnisse der Berechnungen seien nun an die Europäische Kommission übermittelt worden, hieß es.

Laut einer Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) ist das Verkehrsaufkommen im Lockdown-Winter 2020/2021 zurückgegangen. "Die Verkehrsleistung, also die von Menschen insgesamt zurückgelegten Distanzen, waren 54 Prozent niedriger als im vorhergehenden Jahr", teilte das KIT am Donnerstag mit. Die Forscher sehen diese Entwicklung für den Klimaschutz positiv. "In der Pandemie wurde deutlich, dass wir in der Lage sind, uns nicht nur durch restriktive Maßnahmen in der alltäglichen Mobilität einzuschränken, sondern diese auch anders zu gestalten", hieß es.

Nocebo-Effekt wohl für viele Impfreaktionen verantwortlich

11.30 Uhr: Ein großer Teil der empfundenen Impfreaktionen bei den Corona-Impfungen könnte einer Studie zufolge auf den sogenannten Nocebo-Effekt zurückgehen. Rund drei Viertel (76 Prozent) der Patientenmeldungen zu den ganzen Körper betreffenden Reaktionen nach der ersten Impf-Dosis und etwa die Hälfte (52 Prozent) der Meldungen wahrgenommener Folgen nach der zweiten Impfdosis ließen sich in der Auswertung darauf zurückführen, schreiben Wissenschaftler um Julia Haas, Sarah Ballou und Friederike Bender unter anderem von der Harvard Medical School und der Philipps-Universität in Marburg im Fachmagazin "Jama Network Open". Beim Nocebo-Effekt sorgt allein die Erwartung negativer Folgen dafür, dass diese tatsächlich zu spüren sind. Der Effekt ist etwa von den auf Beipackzetteln von Tabletten aufgeführten Nebenwirkungen bekannt: Allein die Erwartung einer Schädigung kann tatsächlich Schmerzen oder Beschwerden auslösen.

Für ihre Forschungen analysierten die Forscher zwölf klinische Studien zu Impfungen mit verschiedenen Corona-Impfstoffen mit insgesamt rund 45.380 Teilnehmern, die Impfreaktionen meldeten - davon 22.802, die Impfstoff gespritzt bekommen hatten, und 22 578, die ein Scheinpräparat bekommen hatten, ein Mittel ohne Arzneistoff. Nach der ersten Dosis meldeten rund 35 Prozent der Scheinpräparat-Empfänger Impfreaktionen wie Kopfschmerzen oder Müdigkeit. Nach der zweiten Dosis waren es rund 32 Prozent. Bei den Impfstoff-Empfängern waren es rund 46 Prozent nach der ersten Dosis und rund 61 Prozent nach der zweiten Dosis. Weiterlesen: Dritte Corona-Impfung – Das sind die Nebenwirkungen

Grund für die Nocebo-Reaktionen könnte den Wissenschaftlern zufolge die Aufklärung über mögliche Folgen vor der Impfung sein. "Es gibt Hinweise darauf, dass diese Art von Information dazu führen kann, dass Menschen übliche tägliche Hintergrundempfindungen dann fälschlicherweise auf die Impfung zurückführen, oder Sorgen und Nervosität auslösen, die die Menschen hypersensibel im Hinblick auf mögliche Nebenwirkungen machen", sagte Ted Kaptchuk von der Harvard Medical School. Darüber müsse beim Impfen besser aufgeklärt werden, empfehlen die Forscher.

Mallorca: Eine nahezu menschenleere Straße während des Festes des Heiligen Sebastian, dem Schutzpatron der Stadt. Traditionell gibt es Konzerte und Partys, aber in diesem Jahr wurde das Fest aufgrund der Coronapandemie ausgesetzt.
Mallorca: Eine nahezu menschenleere Straße während des Festes des Heiligen Sebastian, dem Schutzpatron der Stadt. Traditionell gibt es Konzerte und Partys, aber in diesem Jahr wurde das Fest aufgrund der Coronapandemie ausgesetzt. © Clara Margais/dpa

"Test&Go": Thailand lockert ab Februar wieder die Einreiseregeln

10.50 Uhr: Urlauber, die den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben, können ab Februar wieder quarantänefrei nach Thailan234293173d einreisen. Das vor einem Monat aus Angst vor einer Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus ausgesetzte "Test&Go"-Modell werde zu Monatsanfang wieder eingeführt, teilte das Covid-Krisenzentrum CCSA am Donnerstag nach einer Sitzung in Bangkok mit. Jedoch werden die Regeln leicht verschärft.

Statt nur einen PCR-Test nach der Ankunft in Thailand machen zu müssen, ist demnächst ein weiterer PCR-Test am fünften Tag nach der Ankunft erforderlich. Zudem müssen Touristen ihren Aufenthaltsort mittels einer App nachverfolgen lassen, sagte CCSA-Sprecher Taweesilp Wisanuyothin.

Grund für die Wiederaufnahme des Modells sei, dass sich die Zahl der täglichen Neuinfizierungen im Land trotz der Ausbreitung der ansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus bei 7000 bis 8000 Fällen pro Tag eingependelt habe, hieß es. Zudem ist die Zahl der schweren Erkrankungen und der Todesfälle im Land weiter niedrig.

Chaostage für Johnson-Geimpfte: Janssen-Hersteller sieht Verstoß gegen EU-Recht

10.10 Uhr: Johnson & Johnson-Geimpfte müssen sich infolge der neuen Empfehlung nachimpfen lassen, um die Freiheiten der 2G-plus-Regelung zu genießen: Menschen mit einer einzigen Dosis des Einmalvakzins gelten als ungeimpft. Der Hersteller selbst äußert sich gegenüber BNN folgendermaßen: "Wir bedauern, dass es für viele Menschen in Deutschland, die mit dem Covid-19-Impfstoff von Janssen geimpft wurden, jetzt zu Irritationen gekommen ist."

"Wir sind überrascht von der Auffassung des Paul Ehrlich-Instituts und den entsprechenden Verlautbarungen, dass eine einmalige Impfung mit dem Covid-19-Impfstoff von Janssen offenbar nicht länger als vollständiger Impfschutz anerkannt wird. Die Entscheidung des Paul-Ehrlich-Instituts kommt für uns insofern unerwartet, da nach unserer Auffassung ein solches Vorgehen den Zulassungsbestimmungen der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA), die EU-weit Gültigkeit haben, widerspricht: Wir sind im Dialog mit den zuständigen Behörden, um die Beweggründe zu verstehen."

Studie: Viele Impfreaktionen wohl in Nocebo-Effekt begründet

9.56 Uhr: Ein großer Teil der empfundenen Impfreaktionen bei den Corona-Impfungen könnte einer Studie zufolge auf den sogenannten Nocebo-Effekt zurückgehen. Rund drei Viertel (76 Prozent) der Patientenmeldungen zu den ganzen Körper betreffenden Reaktionen nach der ersten Impf-Dosis und etwa die Hälfte (52 Prozent) der Meldungen wahrgenommener Folgen nach der zweiten Impfdosis ließen sich in der Auswertung darauf zurückführen, schreiben Wissenschaftler um Julia Haas, Sarah Ballou und Friederike Bender unter anderem von der Harvard Medical School und der Philipps-Universität in Marburg im Fachmagazin "Jama Network Open".

In der Medizin sind Placebo- und Nocebo-Effekt bekannt. Positive Erwartungen können die Wirksamkeit eines Präparats verstärken und sogar bei einem Scheinmedikament zu einer Wirkung führen - das wird Placebo-Effekt genannt. Umgekehrt sorgt beim Nocebo-Effekt allein die Erwartung negativer Folgen dafür, dass diese tatsächlich zu spüren sind. Der Effekt ist etwa von den auf Beipackzetteln von Tabletten aufgeführten Nebenwirkungen bekannt: Allein die Erwartung einer Schädigung kann tatsächlich Schmerzen oder Beschwerden auslösen.

Einigung auf Anreiz- und Belohnungspaket für Corona-Impfungen in Österreich

9.53 Uhr: Unmittelbar vor der Abstimmung von Österreichs Parlament über die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht ab Februar hat die Regierung ein Anreiz- und Belohnungspaket zur Steigerung der Impfquote vereinbart. Das Regierungsbündnis aus konservativer ÖVP und den Grünen verständigte sich darauf mit der oppositionellen SPÖ, wie der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und SPÖ-Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner am Donnerstagmorgen mitteilten.

"Ich bin wirklich froh, dass es uns gelungen ist, neben dem Thema Pflicht auch das Thema Belohnung und Anreiz im breiten Konsens im Parlament heute beschließen zu können", sagte Nehammer bei einer Pressekonferenz in Wien. Vorgesehen ist demnach unter anderem eine Impflotterie, bei der unter Geimpften Konsum-Gutscheine im Wert von 500 Euro verlost werden. Außerdem sollen Gemeinden Finanzhilfen bekommen, deren Höhe sich nach der Impfquote in der jeweiligen Kommune richtet.

Infektiologe: Impfpflicht schnell auf weitere Berufsgruppen ausweiten

9.43 Uhr: Der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner will eine schnelle Corona-Impfpflicht für verschiedene Berufsgruppen, um die Impflücke rasch zu schließen. "Eine erweiterte berufsgruppenbezogene und temporäre Impfpflicht kann dabei helfen, wir dürfen jetzt keine Zeit verlieren", der Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing der Deutschen Presse-Agentur. Sie müsse vor allem für Mitarbeiter wichtiger Infrastrukturen wie Polizei und Feuerwehr gelten, aber auch für Lehrkräfte.

"Mein persönlicher Wunsch ist, dass wir die einrichtungsbezogene Impfpflicht so schnell als möglich auf kritische Infrastrukturen wie Polizei, Feuerwehr und Schulen ausweiten. Eine einrichtungsbezogene Impfpflicht kann schneller umgesetzt werden. Bei einer allgemeinen Impfpflicht bin ich nicht sicher, ob wir das mit allen erforderlichen Diskussionen schnell hinkommen", sagte Wendtner. Bei den Lehrkräften gehe es darum, die Schulen möglichst offen zu halten. "Es ist wichtig, dass wir die Kinder nicht dauernd in den Distanzunterricht schicken."

Die Stiko rät Personen, die sich nach abgeschlossener Grundimmunisierung infizieren, ebenfalls zu einer Auffrischungsimpfung.
Die Stiko rät Personen, die sich nach abgeschlossener Grundimmunisierung infizieren, ebenfalls zu einer Auffrischungsimpfung. © epd | MATTHIAS RIETSCHEL

SPD-Fraktion berät über Arbeitsprogramm: Impfpflicht zügig einführen

9.28 Uhr: Die SPD-Fraktion will sich bei ihrer Klausurtagung am Donnerstag für eine zügige Entscheidung im Bundestag über die Impfpflicht stark machen. Die Überwindung der Corona-Pandemie habe "absoluten Vorrang", heißt es in dem Entwurf der Fraktionsführung für ein Arbeitsprogramm, das bei der Tagung beschlossen werden soll. "Die parlamentarischen Beratungen zur Impfpflicht werden wir zügig und mit der gebotenen Sorgfalt voranbringen." Ein Zeitplan wird in dem Papier allerdings nicht genannt.

Geplant ist aber, dass nach einer "Orientierungsdebatte" in der kommenden Woche aus den Reihen der Fraktion Eckpunkte für einen Gesetzentwurf vorgelegt werden. Auf dieser Grundlage soll dann mit Parlamentariern anderer Fraktionen über einen gemeinsamen Gruppenantrag beraten werden, über den möglichst bis Ende März abgestimmt werden soll. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich für ein Inkrafttreten im April oder Mai ausgesprochen.

Studie zu Muttermilch: Mütter mit Covid-19 können bedenkenlos stillen

8.43 Uhr: Mit steigenden Omikron-Infektionszahlen wächst auch die Sorge vieler stillender Mütter: Könnten sie im Falle einer Ansteckung das Coronavirus mit der Muttermilch an ihr Baby weitergeben? Eine US-amerikanische Studie scheint hier erneut Entwarnung zu geben: Es gebe keine Hinweise darauf, dass kürzlich infizierte Mütter durch das Stillen ansteckende Viren aufs Kind übertragen, berichten die Mediziner im Fachblatt "Pediatric Research". Die Studie ist zwar sehr klein, bestätigt aber Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der deutschen Nationalen Stillkommission. Infizierte Mütter sollten beim Stillen indes einige Vorsichtsmaßnahmen beachten.

Intensivkrankenpfleger Lange: Schaffen es nur zusammen aus Pandemie

8.29 Uhr: Der Intensivkrankenpfleger Ricardo Lange erlebt in der Corona-Pandemie eine zunehmende gesellschaftliche Spaltung, die ihn belastet. Wenn auf Stationen Desinfektionsmittel und Schutzmaterial geklaut würden und Gegner der Corona-Maßnahmen ihm menschenverachtende Nachrichten schickten, täten sich Abgründe auf, sagte Lange, der in der Pandemie für viele ein Gesicht der prekären Arbeitsbedingungen in der Pflege geworden ist, der Deutschen Presse-Agentur. "Wir werden es aber nur alle zusammen aus dieser Pandemie schaffen."Ungeimpfte und Geimpfte seien auf den Intensivstationen gleich viel wert, so Lange. "Meine Aufgabe als Krankenpfleger ist es nicht, zu urteilen. Wir dürfen nicht anfangen, Menschen in Kategorien einzuteilen oder moralisch zu bewerten."

Österreich: Abstimmung über Impfpflicht steht an

7.57 Uhr: Am heutigen Donnerstag steht in Österreich eine wichtige Abstimmung an. Das Parlament wird über eine Impfpflicht entscheiden. Corona-Leugner, die eine Imfpung ablehnen, müssen dann entsprechend zahlen. Nachdem der Gesetzentwurf durchs Parlament gegangen ist, soll die Impfpflicht Anfang Februar für alle Erwachsenen mit erstem Wohnsitz im Land gelten. Österreich wäre damit das erste Land der EU mit einer Impfpflicht.

Apothekerverband fordert Ende der PCR-Testpflicht

7.47 Uhr: Der Apothekerverband Nordrhein hat ein Ende der PCR-Testpflicht gefordert. "Wir müssen bei der Teststrategie jetzt andere Wege gehen, um eine Überlastung der Labore zu vermeiden", sagte Verbandschef Thomas Preis der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag). Positive Testergebnisse jener Bürgertest-Stellen, die von Apothekern oder Ärzten geleitet werden, sollten auch genutzt werden, um eine Infektion beim Arbeitgeber anzuzeigen und nach überstandener Infektion als genesen zu gelten. "Die meisten positiven Bürgertests werden zur Zeit mittels eines aufwendigen PCR-Tests nur noch einmal bestätigt", sagte Preis.

Das bedeutet der CT-Wert bei PCR-Tests
Das bedeutet der CT-Wert bei PCR-Tests

Biden verbreitet im Kampf gegen die Corona-Pandemie Zuversicht

7.35 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat sich im Ringen um die Eindämmung der Corona-Pandemie zuversichtlich gezeigt. Noch sei es nicht so weit, aber die USA bewegten sich auf den Zeitpunkt zu, ab dem Corona den Alltag der Menschen nicht mehr stören und kein Grund für eine Krise mehr sein werde, sagte Biden am Mittwoch im Weißen Haus. Seit seinem Amtsantritt vor einem Jahr habe sich die Lage dramatisch verbessert, betonte Biden. Inzwischen gebe es ausreichend Impfungen und Medikamente, um die Pandemie einzudämmen. "Wir haben enorme Fortschritte gemacht", sagte Biden.

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, war wegen der besonders ansteckenden Omikron-Variante zuletzt auf durchschnittlich 700.000 pro Tag gestiegen. Täglich sterben der Gesundheitsbehörde CDC zufolge derzeit rund 1750 Menschen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Auf dem Höhepunkt der Pandemie im vergangenen Jahr waren zeitweise mehr als 3000 Menschen pro Tag gestorben.

Infektiologe: Impfpflicht schnell auf weitere Berufsgruppen ausweiten

7.03 Uhr: Der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner will eine schnelle Corona-Impfpflicht für verschiedene Berufsgruppen, um die Impflücke rasch zu schließen. "Eine erweiterte berufsgruppenbezogene und temporäre Impfpflicht kann dabei helfen, wir dürfen jetzt keine Zeit verlieren", der Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing der Deutschen Presse-Agentur. Sie müsse vor allem für Mitarbeiter wichtiger Infrastrukturen wie Polizei und Feuerwehr gelten, aber auch für Lehrkräfte.

"Mein persönlicher Wunsch ist, dass wir die einrichtungsbezogene Impfpflicht so schnell als möglich auf kritische Infrastrukturen wie Polizei, Feuerwehr und Schulen ausweiten. Eine einrichtungsbezogene Impfpflicht kann schneller umgesetzt werden. Bei einer allgemeinen Impfpflicht bin ich nicht sicher, ob wir das mit allen erforderlichen Diskussionen schnell hinkommen", sagte Wendtner.

Bei den Lehrkräften gehe es darum, die Schulen möglichst offen zu halten. "Es ist wichtig, dass wir die Kinder nicht dauernd in den Distanzunterricht schicken." Zudem sollten Lehrkräfte in der drohenden Omikronwelle vor schweren Verläufen geschützt werden. So könne Präsenzunterricht gesichert und notfalls bei dank Impfung symptomlosen Verläufen wenigstens digital in Quarantäne weiter unterrichtet werden.

Gesundheitsministerium will Plan zur Priorisierung von PCR-Tests vorlegen

6.48 Uhr: Angesichts der explodierenden Corona-Infektionszahlen will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Wochenende eine Beschlussvorlage zur Priorisierung der knapp werdenden PCR-Tests vorlegen. Im ZDF sagte Lauterbach am Mittwochabend, dass die zuverlässigeren PCR-Tests vorrangig bei solchen Menschen verwendet werden sollten, bei denen sicher sein müsse, dass sie nicht an Covid-19 erkrankt sind. Eine entsprechende Regelung könnte demnach am Montag bei der nächsten Bund-Länder-Konferenz beschlossen werden.

Lauterbach rechnet mit Hunderttausenden Neuinfektionen pro Tag

6.33 Uhr: Gesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet bis Mitte Februar mit mehreren Hunderttausend Corona-Neuinfektionen am Tag. Es sei mit Blick auf realistische Szenarien davon auszugehen, "dass die Welle Mitte Februar ungefähr ihren Höhepunkt haben wird und dass wir dann mehrere Hunderttausend Fälle pro Tag erwarten müssen", sagte der SPD-Politiker am Mittwochabend in der ZDF-Sendung "Markus Lanz". Es sei nicht gesagt, dass es zu den Szenarien komme, aber "die haben die größte Wahrscheinlichkeit".

Brasilien meldet erstmals über 200.000 neue Corona-Fälle an einem Tag

5.40 Uhr: Brasilien hat zum ersten Mal mehr als 200.000 tägliche Corona-Neuinfektionen registriert. Das Gesundheitsministerium in Brasília meldete am Mittwochabend (Ortszeit) 204.854 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. Zudem gab es in diesem 24 Stunden-Zeitraum 338 neue Todesfälle. Bereits am Vortag hatte das größte Land in Lateinamerika mit 137.103 Neuinfektionen einen Höchstwert verzeichnet.

Insgesamt haben sich in Brasilien, wo im Januar 2021 die erste Bürgerin geimpft wurde, nach offiziellen Angaben mehr als 23 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Fast 622.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben – eine der höchsten Todeszahlen weltweit. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 Mal so groß wie Deutschland. Mit dem Fortschreiten der Impfkampagne sank die Zahl der neu hinzukommenden Toten stark.

Corona-News von Mittwoch, 19. Januar 2022: EU-Kommission fordert intensivere Forschung zu Corona-Folgen für Kinder

22.00 Uhr: In der Debatte um die Folgen der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche fordert die EU-Kommission intensivere Forschungsanstrengungen und zugleich mehr Anerkennung für die Leistungen junger Leute. EU-Jugendkommissarin Mariya Gabriel sagte unserer Redaktion, Kinder und Jugendliche hätten unter der Pandemie sehr gelitten.

Sie sei aber nicht sicher, ob die langfristigen Folgen von allen richtig eingeschätzt würden. Das Wissen über die Probleme der jungen Menschen in der Covid-Krise müsse jetzt vertieft werden, es brauche einen evidenzbasierten Ansatz, forderte Gabriel, die auch für Bildung und Forschung zuständig ist. "Deshalb ist die Arbeit von Wissenschaftlern und Forschern zu diesem Thema so wichtig." Diese Arbeit müsse fortgesetzt werden, es werde vertieftes Wissen benötigt, sagte die Kommissarin, die auch für Bildung, Forschung und Innovation zuständig ist.

Die Impfpflicht sorgt weiterhin für Diskussionen.
Die Impfpflicht sorgt weiterhin für Diskussionen. © picture alliance/dpa | Marijan Murat


Impfpflicht-Debatte: Amtsärzte sehen Hausärzte weiter in der Pflicht



21.55 Uhr: Die deutschen Amtsärzte auch bei einer möglichen Impfpflicht weiterhin die Hausärzte in der Pflicht. "Ich würde immer sagen, dass das Vertrauensverhältnis zum Hausarzt oder zur Hausärztin die beste Voraussetzung für eine Impfung ist", sagte Elke Bruns-Philipps, stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst (BVÖGD), unserer Redaktion. "Grade die Hausärzte und Ärztinnen, die ihre Patienten und Patientinnen lange kennen, sehen Impfberatung in der Regel auch als ihre originäre und wichtige Aufgabe an."

Der Öffentliche Gesundheitsdienst könne koordinieren und zum Beispiel Impfzentren organisieren, mobile Impfteams und deren Einsätze koordinieren, auch um die Belastungen in den Hausarztpraxen abzumildern, erklärte sie. "Ich glaube aber nicht, dass es soweit kommt, dass die Hausärzte das Impfen komplett verweigern." Hausärzte wie auch Kinderärzte würden das Impfen als ihre ureigene und wichtige Aufgabe ansehen.

Dahmen: Ärzte werden nicht gegen ihren Willen zum Impfen gezwungen

21.50 Uhr: Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hat Befürchtungen widersprochen, Ärzte könnten im Zuge einer allgemeinen Corona-Impfpflicht dazu gezwungen werden, Patienten gegen ihren Willen zu impfen. "Dazu gibt es keine Rechtsgrundlage, die wird auch nicht durch eine Impfpflicht geschaffen", sagte Dahmen unserer Redaktion.

Dahmen betonte: "In der Debatte über eine Impfpflicht verlangt zudem niemand, dass niedergelassene Ärzte gegen den Willen von Patienten impfen sollen. Dazu gibt es keine Rechtsgrundlage, die wird auch nicht durch eine Impfpflicht geschaffen." Insofern seien entsprechende Äußerungen des Chefs der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, "nicht haltbar".

Bundesärztekammer empfiehlt verfassungsrechtlich gut abgesicherte Impfpflicht

21.40 Uhr: Der Bundesärztekammer-Präsident empfiehlt eine verfassungsrechtlich gut abgesicherte allgemeine Impfpflicht. Diese kann in ein paar Wochen, wenn keine deutlich höhere Impfquote in Deutschland erreicht worden sei, gerechtfertigt sein. "Wichtig ist, dass es hierbei allenfalls um eine Impfnachweispflicht geht. Wer diesen Nachweis nicht erbringt, muss mit Restriktionen rechnen. Einen Impfzwang darf es jedoch nicht geben. Dies würde auch dem ärztlichen Berufsethos fundamental widersprechen", sagte Klaus Reinhardt unserer Redaktion.

Reinhardt schlägt vor, dass eine Impfnachweisplicht zunächst nur für die Grundimmunisierung mit der Erst- und Zweitimpfung sowie für die Auffrischimpfung gelten könne. "Denn offen ist die weitergehende Frage, wie vor dem Hintergrund des vermehrt zu beobachtenden Immunescape neuer Virus-Varianten mit den sich daraus möglicherweise ergebenden Notwendigkeiten für Folgeimpfungen umgegangen werden soll", sagte Reinhardt.

Hier startet ein neuer Corona-Blog. Alle Corona-News von Mittwoch, dem 19. Januar 2022, finden Sie hier.

(fmg/dpa/afp/epd)