Die Proteste waren immens. Nun reagiert China und lockert im ganzen Land die strengen Null-Covid-Regeln. Mehr im Corona-Newsblog.

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  • Mit dem Ausstieg aus der Null-Covid-Strategie in China wird sich das Virus im Milliardenvolk schneller verbreiten
  • Neuseeland übernimmt medizinisches Sorgerecht für Impfgegner-Baby
  • Arzneimittelbehörde: Angepasste Impfstoffe auch für Erstimpfung gut
  • RKI-Chef Wieler sieht die Ausgangslage für den dritten Corona-Winter deutlich besser als zuvor
  • Das Bundesverfassungsgericht erlaubt die deutsche Teilnahme an den EU-Coronafonds

Berlin. Die Ausgangslage zu Beginn des dritten Winters in der Corona-Krise ist nach Angaben des Präsidenten des Robert Koch-Instituts (RKI) in diesem Jahr besser als in den beiden Jahren zuvor. "Es gibt genug Impfstoff und Me­dikamente gegen die Erkrankung, viele Menschen sind geimpft oder waren mit dem Virus bereits infiziert, sodass die Immunitätslage deutlich günstiger ist", sagte Lothar Wieler der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Das RKI gab die Zahl der Corona-Neuinfektionen Donnerstagmorgen mit 40.256 (Vorwoche: 36.115) an. Die bundesweite Inzidenz lag bei 207,7. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 214,2 gelegen (Vorwoche: 201,9; Vormonat: 282,9). Das RKI registrierte 125 Todesfälle (Vorwoche: 152) innerhalb eines Tages.

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Corona-News von Donnerstag 8. Dezember: Maskenpflicht im Nahverkehr in Sachsen-Anhalt entfallen

10.48 Uhr: Ungeachtet der weiter steigenden Infektionszahlen ist im öffentlichen Nahverkehr in Sachsen-Anhalt die Maskenpflicht entfallen. Bayern will sie am Samstag aufheben.

Die meisten anderen Bundesländer wollen an der Maskenpflicht im ÖPNV vorerst festhalten. Eine Einigung auf ein gemeinsames Vorgehen war auf der Gesundheitsministerkonferenz am Montag nicht zustandegekommen.

RKI-Präsident Lothar Wieler hatte dazu aufgerufen, an Vorsichtsmaßnahmen festzuhalten und Schutzmasken zu tragen. "Das Virus hat eine Saisonalität, und wir sind uns einig, dass die Fallzahlen im Winter wieder steigen“, warnte er.

Heftige Infektionswelle in China erwartet

06.10 Uhr: Nach den Lockerungen der strikten Null-Covid-Maßnahmen in China rechnen Experten mit einer massiven Infektionswelle. Die große Mehrheit der 1,4 Milliarden Chinesen wird sich nach Einschätzung eines chinesischen Regierungsberaters letztlich mit dem Coronavirus infizieren. Der frühere Vizedirektor des nationalen Gesundheitsamtes, Feng Zijian, geht davon aus, dass sich am Ende 80 bis 90 Prozent der Bevölkerung mit dem Virus anstecken werden, wie Staatsmedien am Donnerstag berichteten.

Eine Frau unterzieht sich in einer Coronavirus-Teststelle in Peking einem routinemäßigen COVID-19-Rachenabstrich.
Eine Frau unterzieht sich in einer Coronavirus-Teststelle in Peking einem routinemäßigen COVID-19-Rachenabstrich. © Andy Wong/AP/dpa

In der ersten Welle dürfte die Infektionsrate nach Modellrechnungen rund 60 Prozent erreichen. Es müssten "angemessene Maßnahmen" ergriffen werden, um den Höhepunkt dieser Welle niedrig zu halten und die Belastung des Gesundheitswesens zu verringern, sagte der Regierungsberater nach Angaben der Zeitung "Zhongguo Qingnianbao" bei einem Online-Forum der Pekinger Tsinghua-Universität.

Corona-News von Mittwoch, 7. Dezember: Neuseeland übernimmt Sorgerecht für Baby von Impfgegnern

9.34 Uhr: Das Oberste Gericht in Neuseeland hat am Mittwoch das vorläufige Sorgerecht für einen kranken Säugling übernommen, dessen Eltern aus Angst vor Corona-Impfstoffen in Blutkonserven eine lebensrettende Herzoperation abgelehnt hatten. Das Gericht in Auckland ordnete das Not-Sorgerecht für das sechs Monate alte "Baby W" an, um die Operation zu ermöglichen. "Die vorrangige Frage ist, ob die vorgeschlagene Behandlung im besten Interesse des Kindes ist", erklärte das Gericht.

Das Kind stehe nun unter der medizinischen Vormundschaft des Gerichts bis zum "Abschluss seiner Operation" und seiner Genesung spätestens Ende Januar. Für alle anderen Belange bleiben demnach die Eltern sorgeberechtigt. Zudem würden sie regelmäßig über den Verlauf der Behandlung und den Zustand des Babys informiert, hieß es in dem Urteil.

Die Eltern des Babys hatten die Operation blockiert, weil sie keine Bluttransfusionen wollten, die möglicherweise von einem mit einem mRNA-Impfstoff geimpften Spender stammt. Die Gesundheitsbehörden lehnten die Bitte der Eltern nach dem Blut eines ungeimpften Spenders ab. Neuseelands Blutspendedienst macht keinen Unterschied zwischen Spenden von gegen das Coronavirus Geimpften oder Ungeimpften, da Blut von Geimpften kein zusätzliches Risiko darstellt.

RKI meldet aktuelle Corona-Zahlen

8.18 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen mit 207,7 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 204,2 gelegen (Vorwoche: 196,7; Vormonat: 260,2). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 45.331 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 43.768) und 173 Todesfälle (Vorwoche: 134) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 36.649.979 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

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China lockert nach Protesten strenge Null-Covid-Regelungen

7.40 Uhr: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat China seine harten Null-Covid-Maßnahmen nach Protesten in der Bevölkerung etwas gelockert. Der Staatsrat des 1,4-Milliarden-Einwohner-Landes verkündete am Mittwoch in Peking einen neuen Zehn-Punkte-Plan. Dazu gehören Erleichterungen für Quarantäne, PCR-Tests und Lockdowns. Für asymptomatisch Infizierte und bei leichten Krankheitsverläufen soll es „grundsätzlich“ möglich sein, auch zuhause in Isolation zu gehen. Nach einer Woche Heimquarantäne sind dann zwei negative PCR-Tests nötig, um sich wieder frei bewegen zu können. Enge Kontaktpersonen sollen sich fünf Tage zuhause isolieren und dann freitesten können.

Die anhaltenden strikten Beschränkungen nach inzwischen schon fast drei Jahren Pandemie hatten in dem riesigen Land für Unmut gesorgt. Vor knapp zwei Wochen rollte die größte Protestwelle seit Jahrzehnten durch verschiedene chinesische Städte. Ein starkes Polizeiaufgebot hatte danach weitere Demonstrationen verhindert. Der Protest richtete sich gegen Ausgangsbeschränkungen für Wohnanlagen oder ganze Stadtviertel, Zwangsquarantäne, zum Teil fast tägliche Testpflicht und andere harte Null-Covid-Maßnahmen.

Nun sollen Lockdowns sich nur noch auf Gebäude, Wohneinheiten, Stockwerke oder Haushalte beziehen - nicht „willkürlich“ auf Bezirk, Straße oder gesamte Gegend ausgeweitet werden, wie der Staatsrat weiter mitteilte.

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat China seine strikten Null-Covid-Maßnahmen etwas gelockert.
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat China seine strikten Null-Covid-Maßnahmen etwas gelockert. © Andy Wong/AP/dpa

Corona-News von Dienstag, 6. Dezember: EMA: Angepasste Corona-Impfstoffe auch für Erstimpfung gut

  • Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat dafür geworben, Corona-Infizierte weiter zu isolieren und Masken zu tragen.
  • In Bayern ist es ab dem 10. Dezember nicht mehr vorgeschrieben, im öffentlichen Personennahverkehr – also in Bussen, in der U-Bahn sowie in S- und Regionalbahnen – eine Maske zu tragen.
  • Nach Bayern hat auch Sachsen-Anhalt angekündigt, die Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr abschaffen zu wollen.
  • Das Bundesverfassungsgericht erlaubt Teilnahme Deutschlands an EU-Coronafonds.
  • Angepasste Corona-Impfstoffe von Pfizer und Moderna, die bisher nur als Auffrischimpfungen eingesetzt werden, können auch als Erstimpfung gegen das Virus verwendet werden.

Corona-News von Montag, 5. Dezember: Pandemie lässt Lebenserwartung im EU-Raum sinken

  • Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) scharf kritisiert und Schwäche bei der Leitung seines Ressorts vorgeworfen.
  • In mehreren chinesischen Städten sind weitere Corona-Lockerungen in Kraft getreten.
  • Durch die Corona-Pandemie ist die Lebenserwartung im EU-Raum 2021 laut der Industriestaaten-Organisation OECD um mehr als ein Jahr im Vergleich zum Stand vor der Krise gesunken.
  • Die Gesundheitsminister und -ministerinnen der Länder haben vorerst keine neue Linie für weitere Änderungen an den Corona-Schutzvorgaben beschlossen.

Corona-News von Sonntag, 4. Dezember: Gesundheitsminister diskutieren über Maskenpflicht und Isolation

  • Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen sich an diesem Montag um 16.00 Uhr mit der Maskenpflicht in Bussen und Bahnen sowie mit der Isolationspflicht für Corona-Infizierte befassen. Zu den Beratungen schalten sie sich digital zusammen.
  • Die chinesische Finanzmetropole Shanghai wird am Montag die Corona-Testpflicht teilweise abschaffen. Für die Einwohner entfällt dann die Pflicht, ein höchstens 48 Stunden altes negatives Testergebnis vorzuweisen, um öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen und Außenbereiche wie Parks und Touristenattraktionen zu betreten, teilten die Behörden am Sonntag mit.
  • Auf das ursprüngliche Coronavirus folgten Alpha, Beta, Gamma und Delta als Varianten mit hoher Übertragbarkeit. Alle paar Monate kam eine neue, teils bald darauf dominierende Variante auf. Bis Ende 2021 Omikron erschien – und blieb. Einer im Fachmagazin "Science" veröffentlichten Studie der Charité Berlin zufolge gab es Omikron-Vorläufer auf dem afrikanischen Kontinent schon deutlich vor dem ersten Nachweis im November 2021. Anders als in verbreiteten Hypothesen zum Ursprung angenommen entstand die Variante demnach schrittweise über mehrere Monate in verschiedenen Ländern Afrikas. Diese Entwicklung sei mangels Analysen schlichtweg übersehen worden.
  • Aus Sicht des Europadirektors der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist das Ende der Corona-Pandemie noch nicht erreicht. Man befinde sich in einer günstigeren Phase als je zuvor, aber dies sei immer noch eine Pandemie, sagte Hans Kluge der Deutschen Presse-Agentur. Doch auch er sehe Anzeichen, dass man gerade in eine neue Phase der Pandemie eintrete. Als Gründe nannte Kluge die leichtere Übertragbarkeit und geringere Krankheitsschwere der dominierenden Omikron-Variante in Verbindung mit der höheren Immunität der Bevölkerung.

Corona-News von Samstag, 3. Dezember: Bericht: Gesamtkosten für Corona-Warn-App steigen auf 220 Millionen Euro

  • Die Kosten für die Corona-Warn-App steigen weiter an: Das zuständige Bundesgesundheitsministerium teilte gegenüber der "Welt am Sonntag" mit, dass die 50 Millionen Euro, die für 2022 prognostiziert worden waren, nicht ausreichten. Für "den Betrieb und die Weiterentwicklung" der App fielen in diesem Jahr "voraussichtlich Kosten in Höhe von 73 Millionen Euro" an, zitierte das Blatt am Samstag einen Ministeriumssprecher.
  • Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher will die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr bis zum Frühling beibehalten. "Die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und die Isolationspflicht bei akuter Infektion sollten wir noch bis zum Frühjahr aufrechterhalten, damit in der kalten Jahreszeit nicht zu viele Menschen gleichzeitig erkranken", sagte der SPD-Politiker in einem Interview der "Hamburger Morgenpost" ("Mopo"/Samstag).
  • Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 207,0 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 205 gelegen (Vorwoche: 189,5; Vormonat: 289,6). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen.

Corona-News von Freitag, 2. Dezember: WHO fordert weitere Covid-Lockerungen in China

  • Die Weltgesundheitsorganisation hat die ersten Zeichen einer Lockerung der Null-Covid-Strategie in China ausdrücklich begrüßt. „Wir wollen, dass diese Änderung erfolgt und auch an Tempo gewinnt“, sagte der WHO-Experte Mike Ryan am Freitag in einer Pressekonferenz in Genf. Es sei wichtig, dass die Regierungen im jeweiligen Kampf gegen die Corona-Pandemie auf das Volk hörten.
  • Die Corona-Inzidenz stagniert – und andere Atemwegserkrankungen legen zu. "Der Infektionsdruck ist im Herbst in allen Altersgruppen generell hoch, da auch die Verbreitung von akuten Atemwegsinfektionen durch den häufigeren und längeren Aufenthalt in Innenräumen schlechter zu verhindern ist", schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem am Donnerstagabend veröffentlichten Wochenbericht zur Entwicklung der Corona-Pandemie. Lesen Sie mehr: RSV-Infektion: Das sind die typischen Symptome bei Kindern

Hier startet ein neuer Corona-Blog. Alle Corona-News von Donnerstag, 1. Dezember finden Sie hier.

(fmg/dpa/afp/epd)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.